Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
70 Jahre Bikini: Skandalös und sexy
Der Franzose Louis Réard versetzte einst die Modewelt in Aufregung
Paris. Vier kleine Dreiecke und ein Stück Kordel: Selbst Mannequins wagten es nicht, den Zweiteiler vor 70 Jahren im Pariser Schwimmbad Molitor der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Nur die Nackttänzerin Micheline Bernardini brachte den Mut auf, am 5. Juli 1946 erstmals den Bikini von Louis Réard vorzuführen. Der Designer benannte das Kleidungsstück nach dem Bikini-atoll, dem Ort der amerikanischen Atomtests im Pazifik. Sein Entwurf erregte in der Modewelt großes Aufsehen.
Während die Bernardini nach ihrem Auftritt mit Hunderten von Liebes-briefen überschüttet wurde, wurde der Bikini mit einem Bann belegt. An den meisten Stränden wurde der anstößige Zweiteiler sofort verboten.
Louis Réard starb als Millionär
Doch 1953 schlug die zweite Geburtsstunde des Bikini. Auf dem Internationalen Filmfestival von Cannes kam das unbekannte Starlet Brigitte Bardot auf die Idee, sich in einem rosa karierten Bikini vor den Fotografen auf dem Strand zu räkeln. Die Bilder der 18-Jährigen gingen um die Welt – und der Mythos BB wurde geboren.
Zehn Jahre später steigt Ursula Andress in „James Bond jagt Dr. No“in einem weißen Bikini aus dem Meer und löst bei Kinobesuchern allerorten Herzrasen aus. „Dieser Bikini hat mich erfolgreich gemacht“, sagte Andress später zu der legendären Filmszene. Ihr Bikini wurde im Jahr 2001 versteigert wurde – für 60 000 Dollar, ein Rekord für ein Stück Badebekleidung.
Seither ist der Bikini nicht mehr wegzudenken aus der Bademode, der Werbung oder dem Film. Er hat alles mitgemacht und überlebt, sogar die Frauenemanzipation.
Später kamen dann auch noch die Männer ins Spiel. Der sogenannte Mankini ist der Zweiteiler für das vermeintlich stärkere Geschlecht. Dabei handelt es sich um eine Badehose mit Schulter- oder Hosenträgern. Bekannt wurde er durch