Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Die Show muss weitergehe­n: Falco und Queen vereint

Neues Musikproje­kt bringt die großen Hits der Legenden Freddie Mercury und Hansi Hölzel auch nach Thüringen

- Von Dieter Lücke

Erfurt. Die Wege der Queen-legende Freddie Mercury und der Pop-ikone Falco alias Hansi Hölzel haben sich zu deren Lebzeiten nicht gekreuzt. Doch die beiden Musikphäno­mene der achtziger Jahre kommen in diesem Jahr zurück – als Tributesho­w und Live-konzert. Mit zwei Interprete­n: Axel Herrig und Sascha Lien. Am 14. Oktober machen die Künstler mit Live-band und Tanzensemb­le in Gera Station, eine Woche später, am 21. Oktober, auch in Erfurt.

Welche ganz persönlich­en Beziehunge­n haben Sie beide zu den beiden Hauptperso­nen Falco und Freddie Mercury? Axel Herrig: 2000 war ich der Hauptdarst­eller in dem Musical „Falco meets Amadeus“, ich habe das dann so an die 1500-mal gespielt, dann war ich im Falcobusin­ess gefangen.

War das die erste richtige Hinwendung zu Falco? Axel Herrig: Ja, vorher war ich eigentlich Queen-fan, habe aber Klassik studiert, Oper, Operette und das alles gemacht. Das war dann so die erste Berührung mit Falco, und da bin ich quasi hängengebl­ieben.

Ist das so wie mit einer Serienroll­e? Axel Herrig: Jaja, ein Segen und ein Fluch. Dem Sascha ging es ja ähnlich, den habe ich dann getroffen. Sascha Lien: Ich war bei „We will rock you“, war zuvor aber schon Queen-fan. Ich wollte eigentlich nie zum Musical, ich bin dann aber hingegange­n, weil es hieß, Queen-gitarrist Brian May castet die Hauptdarst­eller persönlich, denn ich wollte den Typen einfach mal sehen. Das Ende vom Lied war dann aber: Brian May war nicht da, aber ich habe die Rolle bekommen. Ich war dann in diesem Musical fünf Jahre lang und habe May später dann auch kennenlern­en dürfen, das war ein großer Moment. Als das mit dem Musical dann vorbei war, wollten wir die Musik einfach weiterspie­len. Und wir haben dann einen Teil der Band davon überzeugt, dass wir mit einer Queen-show weitermach­en. Dann haben Axel getroffen, und wir haben festgestel­lt, dass wir gut zusammen passen.

Nun kommen Sie ja beide eigentlich mehr von der klassische­n Bühne... Axel Herrig: Also ich komme von der klassische­n Bühne, der Sascha aber aus einer ganz anderen Ecke...

Wie verträgt sich also die Klassik mit der Musik von Falco oder Queen? Axel Herrig: Ganz einfach – ich habe quasi den größten Spielwaren­laden mit allen Spielsache­n. Ich darf dann abends Rockstar spielen und Popstar sein. Herrlich! Es ist Musiktheat­er, denn wir spielen das ja nur. Wir legen auch beide viel Wert darauf, dass wir keine Doubles sind, keine Imitatoren. Denn wir steigen auch immer wieder aus und machen was ganz anderes.

Sie interpreti­eren zwei Künstler, die längst tot sind. Wie geht man damit um, was für ein Gefühl ist das? Axel Herrig: Man will ja nicht pietätlos sein. Wir verneigen uns vor diesen beiden Stars, auch wenn es hier und da auch witzige Momente gibt, die die Biografien beider Künstler auch hergeben, etwa das ausschweif­ende Leben. Trotzdem bleibt doch alles bei uns auf einer ehrfurchts­vollen Ebene. Wie haben Sie sich auf diese beiden Rollen vorbereite­t und eingestimm­t? Axel Herrig: Naja, ich habe damals im Rahmen meines Projektes „Falco meets Amadeus“natürlich viele Videoclips angeschaut und die Biografien gelesen. Das Meiste habe ich gelernt in Gesprächen mit Leuten, die Falco gekannt haben, mit seiner Band oder Rainhard Fendrich. Oder in Falcos einstiger Lieblingsk­neipe, dem Café Inkognito in Wien (lacht), da habe ich viel über ihn erfahren, also den Hansi Hölzel. Und was die Kunstfigur Falco betrifft, die er ja selbst erfunden und designt hat, die Sprache an den österreich­ischen Film- und Bühnendars­teller Oskar Werner angelehnt hat, weil Hölzel ein großer Bewunderer Werners war. Und seine Bewegungen, seine Choreograf­ie, all das, was zu dieser Kunstfigur Falco gehört, kann man natürlich darstellen.

Und wie passt dann das alles mit Queen zusammen? Sascha Lien: So – (sie stimmen beide spontan den Rap-song „Rock me Amadeus“und „We will rock you“an) da treffen sich beide. Sascha Lieb kommt aber wohl auch aus der Schlager-ecke, oder? Wie passt das mit Queen und Freddie Mercury zusammen? Sascha Lien: Nicht unbedingt, aber wenn man mal ganz ehrlich ist, was ist schon Schlager? Wenn ich den Queen-titel „Barcelona“nehme und ihn auf Deutsch singe, dann ist das ein Schlager. Queen war ja auch in der Popmusik überaus erfolgreic­h. Meine eigene Musik ist einfach deutsch, im Schlagerbe­reich angesiedel­t. Aber das hat ja mit unserer Show nichts zu tun, Musik ist vielseitig. Die Musik der Beatles, das waren letztlich auch Schlager.

Bei Axel Herrig sind ja auch Oper und Operette in der Biografie verankert. Und nun Rock und Pop. Gehört das alles zum Repertoire? Axel Herrig: Ich bin glückliche­rweise sehr vielseitig, was meine Stimme angeht, ohne dabei Verluste zu erleiden. Ich war erst vor einigen Wochen noch mit der „Csárdásfür­stin“in Tokio, das ist ganz was anderes. Aber für mich gehört es eben dazu. Es ist bei mir alles Musiktheat­er, mein Job.

 ??  ?? Popsänger Falco und Queen-legende Freddie Mercury kehren auf die Bühne zurück – in der Tribute-show „Falco meets Queen“. Die beiden Stars werden interpreti­ert von Axel Herrig und Sascha Lien. Die Künstler sind zu erleben am . Oktober im Geraer...
Popsänger Falco und Queen-legende Freddie Mercury kehren auf die Bühne zurück – in der Tribute-show „Falco meets Queen“. Die beiden Stars werden interpreti­ert von Axel Herrig und Sascha Lien. Die Künstler sind zu erleben am . Oktober im Geraer...

Newspapers in German

Newspapers from Germany