Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Gaudino: „Hier ist Potenzial für den Aufstieg“
Ex-nationalspieler Maurizio Gaudino ist neuer sportlicher Leiter bei Wacker Nordhausen. Vertrag bis 2018. Präsident Kleofas: Die Chemie stimmt
Nordhausen. Der FSV Wacker 90 Nordhausen treibt seine sportlichen Planungen energisch voran. Jetzt unterschrieb der Ex-nationalspieler Maurizio Gaudino einen Zwei-jahresvertrag als Sportlicher Leiter beim Fußball-regionalligisten.
„Ich habe etwas länger überlegt, weil die Distanz nach München, wo ich lebe, groß ist. Ich muss schließlich unter der Woche in Nordhausen vor Ort sein. Doch meine Familie lässt mich gehen“, lachte Gaudino gestern im Gespräch mit der Thüringer Allgemeine. Der 49-Jährige hat mit seiner zweiten Ehefrau einen fünfjährigen Sohn. „Massimiliano braucht den Papa. Aber wir werden schon gute Lösungen finden“, so Gaudino, der zudem als Spielerberater eine Sportmarketing-firma führt.
Seinen größten sportlichen Erfolg feierte Gaudino mit dem VFB Stuttgart beim Gewinn des deutschen Meistertitels 1992. Der Sohn italienischer Einwanderer spielte unter anderem für Waldhof Mannheim, Eintracht Frankfurt, Manchester City, Club America/mexiko, Basel, Bochum und Antalyaspor. 1993 bis 1994 bestritt er fünf Länderspiele für die DFB-ELF und gehörte bei der WM 1994 in den USA zum Kader. 2005 beendete Gaudino seine Profikarriere bei Waldhof Mannheim, wo seine Karriere 21 Jahre zuvor begonnen hatte. Danach arbeitete er als Trainer und Manager unter anderem beim heutigen Drittligisten Sonnenhof Großaspach und zuletzt in Reutlingen.
„Das kann man mit Nordhausen nicht vergleichen. In Großaspach gab es damals in der Oberliga kein richtiges Stadion. In Reutlingen gehen die Spieler alle arbeiten. Von Nordhausen war ich überrascht. Hier sind die Bedingungen professionell. Da musst du nicht mit den Spielern diskutieren, ob wir dreimal oder fünfmal trainieren. Trainer, Betreuer – alles super. Hier ist Potenzial für den Aufstieg“, nennt Gaudino den wichtigsten Grund für seine Zusage.
Wackers Präsident Nico Kleofas ist über die Entscheidung des Ex-profis jedenfalls glücklich. „Wir haben uns ein halbes Jahr beschnuppert. Und ich kann sagen, es passt. Die Chemie stimmt“, so der Nordhäuser Unternehmer, der sich mit Gaudino noch mehr Fußballsachverstand und gute Kontakte in den Verein holen wollte.
Gaudino unterstützte Wacker bereits in der Vorbereitung maßgeblich, holte schon fast ein Dutzend talentierte aber auch erfahrene Spieler. Trainer Joe Albersinger, für den sich der Verein entschied, war ebenfalls einer von Gaudinos Vorschlagsliste.
In dieser Woche hat Gaudino noch einmal ein „Heimspiel“. „Beim Trainingslager in Starnberg kann ich die Arbeit für Wacker und die prima Familie verbinden“, so der Münchner.
Der FSV Wacker, den Corvin Behrens übrigens mit unbekanntem Ziel verlässt, bestreitet am Mittwoch (16 Uhr) ein Testspiel gegen Regionalligist 1. FC Nürnberg II in Oberdolling.
Gute Kontakte und Sachverstand für Wacker