Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Ein Denkmal mit Zukunft
Über eine Zukunftswerkstatt, die sich mit der Nutzung des Eiermannbaus in Apolda beschäftigte
Was tun mit Gebäuden, die wir nicht brauchen? In ländlichen Regionen gibt es zu viele freie Wohnungen. Im Osten Deutschlands ist fast jede zehnte Wohnung leer, aber auch in strukturschwachen Gebieten im Westen wachsen die Leerstände. Ende 2014 seien im Osten insgesamt 580 000 Wohnungen nicht vermietet gewesen, im Westen waren es rund 76 000, warnte Axel Gedaschko, Präsident des GDW Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen in Berlin. Aber in den Ballungszentren verschärft sich dagegen die Situation und steigende Mieten sind die Folge der hohen Nachfrage.
Deshalb müssen Lösungen her! Damit beschäftigte sich die Konferenz „Leergut‘‘ vom 30. Juni bis 1. Juli in Apolda.
Leergut ist eine wiederverwendbare Verpackung, deshalb war das Tagungsgebäude gut gewählt. Der Eiermannbau in Apolda ist ein herausragendes Denkmal der Industriebaukultur und steht seit 1980 unter Denkmalschutz. Das Fabrikgebäude war 1906–907 errichtet worden, doch trotz vielfältiger Bemühungen steht das Gebäude seit vielen Jahren leer.
Im Vorfeld der Konferenz fand ein Iba-campus 2016 statt, eine Zukunftswerkstatt Eiermannbau‚mit einem internationalen und interdisziplinären Kollektiv aus Studierenden und Absolventen aus dem Bereichen Kunst, Design, Architektur, Planung und Wirtschaft. Die Aufgabe dieses Jahres war: Die Reaktivierung des Eiermannbaus.
Die Ergebnisse wurden bei der Iba-konferenz „Leergut“präsentiert. Welche Vorschläge zur Wiedernutzung umgesetzt werden können, wird sich hoffentlich bald zeigen. Stanislav Sedlacik, Weimar