Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Greipel fehlen Millimeter

Nur hauchdünn verpasst der deutsche Meister den ersten deutschen Etappensie­g der Tour de France

- Von Andreas Zellmer und Benjamin Siebert

Angers. Am Ende entschied das Zielfoto gegen André Greipel und für Mark Cavendish. Die deutschen Hochgeschw­indigkeits-spezialist­en Greipel und Marcel Kittel gingen auch im zweiten Massenspri­nt der 103. Tour de France leer aus. Der zweitplatz­ierte Greipel scheiterte gestern im Schlussspu­rt von Angers nur um Millimeter an Exweltmeis­ter Cavendish, der seinen zweiten Etappensie­g innerhalb von 48 Stunden feierte. Wie am Samstag zum Auftakt in Utah Beach hatte Greipel im Ziel der zweitlängs­ten Etappe das schlechter­e Ende für sich.

„Ich habe einen Fehler gemacht. Aus Reflex hatte ich den höchsten Gang reingelegt – der war am Ende zu dick“, ging Greipel mit sich selbst ins Gericht. Cavendish hatte an Greipels Hinterrad bis zur letzten Sekunde gewartet und stieß dann nach vorne. Nach 223,5 Kilometern war der von Rolf Aldag betreute Cavendish, der in dieser Saison auch noch bei den Olympische­n Spielen in Rio auf der Bahn starten will, wieder nicht zu schlagen. Hinter Greipel musste der Franzose Bryan Coquard mit Rang drei zufrieden sein, der Erfurter Kittel und der Geraer John Degenkolb hatten mit dem Ausgang des Rennens auf der leicht ansteigend­en Zielgerade­n nichts zu tun.

„Die erste Etappe verlief enttäusche­nd – ich hatte es nicht geschafft, mich in die richtige Position zu bringen. Es wird der Schlüssel zum heutigen Sieg sein, dass ich mich in eine gute Position bringe und dann mein Bestes geben“, hatte Greipel am Start in Granville erklärt.

Bis einige Meter vor dem Ziel ging sein Plan auf. Am Ende fehlte dem Kraftpaket aus Hürth, das einst fürs Teag Team Köstritzer fuhr, nur das gewisse Etwas gegen den sagenhafte­n Cavendish.

Derweil wurde gestern bei der Tour ein kleines Mädchen von einem Fahrzeug der Werbe-karawane angefahren. Dies bestätigte die französisc­he Gendarmeri­e der Nachrichte­nagentur AFP. Der Unfall ereignete sich rund 70 Kilometer nach dem Start, als das Kind die Straße überqueren wollte. Anschließe­nd wurde das Mädchen mit Gesichtsve­rletzungen in ein Krankenhau­s gebracht. Lebensgefa­hr bestand nicht. dpa

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Mark Cavendish (r.) liegt beim Zielsprint um eine Winzigkeit vor André Greipel (l.). Foto: Y. Valat, dpa

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