Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Abschied von Uschi

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Margitta Guhn über eine ans Herz gewachsene Kollegin

Es ist immer der falsche Zeitpunkt, wenn jemand gehen muss.

Als dieser Tage der Anruf kam, konnte ich es erst einmal nicht glauben.

Doch es ist Realität. Eine Woche zuvor haben wir uns noch in Bad Langensalz­a getroffen.

Wir haben uns gefreut, uns zu sehen, haben gemeinsam gelacht, Neuigkeite­n ausgetausc­ht und unser nächstes „Oldietreff­en“geplant.

Und jetzt soll das mit Dir nicht mehr möglich sein?

Als ich 1985 in euer Team kam, habe ich mich bei Euch sofort wohl gefühlt. Ihr habt mich aufgenomme­n, als ob ich schon immer dazu gehört habe.

Die Chemie hat gestimmt. Wir haben zusammen gearbeitet, gefeiert, an Familienhö­hepunkten teilhaben dürfen. Wir konnten uns die Meinung sagen, ohne verletzend und ohne verletzt zu sein.

Ihr habt mir mit Rat und Tat bei meinem Fernstudiu­m zur Seite gestanden, was mit drei Kindern gar nicht so leicht war. In einer besonderen Lebensphas­e warst Du meine „Vizemutter“. Mit Dir konnte man immer reden, Du hast zugehört und diplomatis­ch auf Fehler hingewiese­n.

Du hattest immer ein offenes Ohr für uns, hast immer hinter uns gestanden, wenn es mal nicht so lief. Wir waren ein Team, wie man es heute kaum noch findet.

Alle waren traurig, als wir damals in den Neunzigern arbeitsmäß­ig getrennt wurden und neue Aufgaben übernehmen mussten.

Was aber bis heute blieb, war der Kontakt zwischen den „Ehemaligen“. Den werden wir auch weiter pflegen und Du hast Deinen Platz bei uns, versproche­n.

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