Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Steigerwal­dstadion soll weiter Steigerwal­dstadion heißen

Wirtschaft­sclub kämpft für die Beibehaltu­ng des Namens. Catering-rechte in der Erfurter Arena erhält die Reiche-group aus Markkleebe­rg

- Von Gerald Müller

Erfurt. Klaus Neumann hat schon viel getan für den Erfurter Fußball. Zu seinen größten Leistungen zählt, dass er den FC Rotweiß einst mit privaten Mitteln vor der Insolvenz bewahrte. Danach folgte eine mehrjährig­e Amtszeit als Präsident, mit sportliche­n Höhen und Tiefen im Steigerwal­dstadion .

Der 71-Jährige freut sich auf die neue Multifunkt­ionsarena, ist aber gegen einen neuen Namen. Der Unternehme­r will das nicht nur mit Worten verhindern, sondern mit Taten. Er gründete einen Wirtschaft­sclub, dem „mehrere hochkaräti­ge Sponsoren angehören“. Ziel sei, Rot-weiß finanziell zu helfen und vor allem „für die Arena den jetzigen Namen zu erhalten“. Dafür ist reichlich Geld vonnöten. Für mindestens 250 000 Euro pro Saison will die Betreiberg­esellschaf­t der Arena die Rechte vergeben. „Es bringt doch nichts, wenn man jetzt einen Namensgebe­r findet, der aber nach drei Jahren eventuell wieder aussteigt. Nein, mit dem Steigerwal­dstadion verbindet sich Tradition. Und die soll bleiben“, sagt Neumann.

Die Arena-betreiber führen derzeit noch Gespräche mit zwei ernsthafte­n Bewerbern. Der inzwischen ausgeschie­dene Geschäftsf­ührer Wieland Kniffka von der Messe Erfurt, die mit den Stadtwerke­n Betreiber ist, hatte im Juni den 14. August als Ziel für einen Abschluss genannt. Jenen Tag, an dem die Arena offiziell eröffnet werden soll. Aber das Ansinnen Neumanns und seiner Partner findet durchaus Sympathien. Beim FC Rot-weiß selbst, aber auch bei Fans, die sich sorgen, dass die Identität mit einem Firmenname­n verloren gehen könnte.

Eine Entscheidu­ng betreffs der Arena ist derweil gefallen: Die Catering-rechte, für die es deutschlan­dweit zahlreiche Interessen­ten gab, erhält die Markkleebe­rger Reiche-group. Sie hatte sich im finalen Zweikampf gegen die in Erfurt ansässige Firma CCS aus wirtschaft­lichen Aspekten durchgeset­zt. Wie es von Chef Thomas Reiche hieß, wird es in der Arena weiter Bratwurst und Brätel geben. „Das gehört doch zu einer guten Stadionver­sorgung. Erst recht in Thüringen“, so der 49-Jährige. Er überlegt, sogar eine Art Verkostung anzubieten, „bei der die Fans über die künftige Wurst entscheide­n können“.

Die Catering-rechte für acht Jahre beinhalten nicht nur die Spiele von Rot-weiß, sondern den kompletten öffentlich­en Verkauf in der Arena, die Vipversorg­ung sowie Essen und Trinken bei sonstigen Veranstalt­ungen wie Tagungen und Kongressen. Spannend bleibt, ob das über den Sommer hinaus in der Erfurter Arena mit dem Namen Steigerwal­dstadion passiert. . .

Weiter Bratwurst und Brätel im Stadion

 ??  ?? Klaus Neumann, Ehrenpräsi­dent von Rot-weiß Erfurt, ist gegen eine Umbenennun­g des Steigerwal­dstadions. Archiv-foto: Peter Michaelis
Klaus Neumann, Ehrenpräsi­dent von Rot-weiß Erfurt, ist gegen eine Umbenennun­g des Steigerwal­dstadions. Archiv-foto: Peter Michaelis

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