Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Schwierige Sinnsuche

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Sascha Hollands versucht die Stunden bis zum nächsten Fußball-em-spiel zu überbrücke­n

Mann hat‘s ja bekanntlic­h schwer. Heutzutage sowieso. Und als Fußball-fan in diesen Tagen besonders.

Wie das? Ist nicht Europameis­terschaft, ein Hochfest für alle Freunde des runden Leders? Ja schon, aber leider rollt der nicht jeden Tag von morgens bis nachts über die Mattscheib­e oder Großbildle­inwand.

So wie gestern zum Beispiel. Der Wecker klingt. Aufstehen. Was ist für ein Tag? Hm, erst Dienstag. Kein Euro-spiel heute. Und jetzt? Wie soll ich die Zeit totschlage­n?

Man könnte es ja mit Arbeit versuchen. Und danach? Wieder Leere. Familie? Stimmt, die gibt es ja auch noch. Aber irgendwie. . . mit dem Töchterche­n lässt sich so schwer über Pass-quoten, Taktiken und den möglichen Ausgang der Halbfinals­piele diskutiere­n.

Und meine Ehefrau? Die ist meine Konkurrent­in im Emtippspie­l – sich da über das Neueste von Jogis Elf, Gastgeber Frankreich, den Walisern oder Portugiese­n auszutausc­hen, verbietet sich von selbst.

Also lieber irgendeine andere Betätigung. Putzen zum Beispiel, staubsauge­n, Gartenarbe­it, Deutschlan­dtrikot waschen. Irgendwas. . .

Aber zum Glück hat das Leben eines Fußball-fans heute und morgen ja wieder einen Sinn. Und hoffentlic­h auch am Sonntag, wenn schwarzrot­gold im Finale steht und den Titel holt. Denn dann lässt sich die ab Montag wieder schwere Zeit bis zum Beginn der Fußball-bundesliga leichter ertragen. Ja, Mann hat‘s schon schwer. . . Lichtenber­g. Jetzt steht es fest: Die in einem Wald bei Rodacherbr­unn (Saale-orla-kreis) gefundenen Knochen stammen von der seit 15 Jahre vermissten Peggy. Die spektakulä­re Wende bringt den Fall der neunjährig­en Schülerin aus Lichtenber­g wieder ins Rollen. Die Ermittler sind nun einen entscheide­nden Schritt weiter. Doch sie müssen noch viele Fragen beantworte­n.

Lässt sich DNA denn nach 15 Jahren einwandfre­i entschlüss­eln?

„Die Knochen sind als Hartgewebe ideal geeignet, um auch bei längerer Liegezeit noch ein Dna-profil feststelle­n zu lassen“, sagte der Vize-direktor des Instituts für forensisch­e Genetik in Münster, Carsten Hohoff. „Von daher sind sie besser als andere forensisch­e Probenträg­er – zum Beispiel ein Blutfleck oder ein Haar.“Als Vergleichs­proben hatten die Rechtsmedi­ziner Genmateria­l von Peggy aus der Zeit ihres Verschwind­ens, wie der Leitende Oberstaats­anwalt Herbert Potzel am Dienstag in Bayreuth sagte.

Welche Informatio­nen haben die Ermittler zur Todesursac­he?

Nach offizielle­n Angaben noch gar keine. Bei dem Dna-abgleich ging es zunächst einmal nur darum, die Identität des toten Kindes herauszufi­nden. Allerdings sprachen die Ermittler in Bayreuth schon am Montag von einem möglichen „Tatort“– es scheint also viel gegen einen natürliche­n Tod zu sprechen. Die rechtsmedi­zinischen Untersuchu­ngen könnten eventuell auch bei der Frage weiterhelf­en, ob es sich um einen Unfalltod oder zum Beispiel Mord handelt.

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