Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Training für brenzlige Situationen
Sechs Leser gewannen Adac-fahrsicherheitsstunden in Nohra. Plötzliche Wasserwand auf der Teststrecke simulierte drohenden Wildunfall
Nohra. Beim Autofahren in überraschenden Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen, das ist für viele Autofahrer ein schwieriges Unterfangen. Die Gewinner eines Preisausschreibens unserer Zeitung konnten jetzt unter realen Bedingungen trainieren, wie sie sich in Gefahrensituationen am besten verhalten.
Auf dem Übungsgelände des ADAC in Nohra bei Weimar standen zwei große Themen im Fokus: „Zum einen haben wir den Autofahrern beigebracht, wie sie sich bei einem plötzlich auftauchenden Hindernis verhalten sollten und zum anderen, was zu tun ist, wenn das Fahrzeug ausbricht“, sagte Kursleiter Berthold Knüpfer, der die Gewinner in gut fünf Stunden die wichtigsten Kniffe lehrte. Nach der Einweisung ging es dann auf die Teststrecke. Als Ersatz für ein Reh, das den Fahrer auf der Landstraße überraschen könnte, sind auf der Teststrecke Wasserdüsen eingelassen, die plötzlich eine Wand vor die fahrenden Autos sprühen.
„Ich habe mir vorher nicht vorstellen können, wie viel man noch dazu lernen kann, gerade was die Bremsung angeht“, sagte Gewinner Günter Neuhäuser aus Thal bei Eisenach, der seinem Sohn nun solch ein Training zum Geburtstag schenken will. Grundsätzlich sei es wichtig, dass die Teilnehmer lernen, wie ihr Auto sich in den Gefahrensituationen verhält. Dabei komme es auch darauf an, wie modern die Fahrzeuge ausgestattet seien. „Viele Fahrer mit Anti-blockier-system (ABS) im Auto merken bei einer Vollbremsung ein Pulsieren im Bremspedal. Einige überrascht das, und sie lassen von der Bremse ab, obwohl sie weiter voll draufhalten müssten“, sagte Knüpfer. Auch Petra Pfützenreuter aus Bad Langensalza war vom Training begeistert: „Das muss man mal gemacht haben. Dass der Bremsweg auf der nassen Fahrbahn so viel länger ist, hätte ich nicht gedacht.“
Anette Dubiel aus Apfelstädt hat gleich ihre Tochter mitgebracht, um gemeinsam zu lernen. „Es war gut, die Manöver einmal gefahrlos auszuprobieren“, sagte sie.