Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Bergamt lässt Schacht verfüllen
Oldislebener Bergwerk arbeitete nur 17 Jahre
Oldisleben. Der alte Kalischacht in Oldisleben (Kyffhäuserkreis) soll verfüllt werden. Doch dass, wie vom Landesbergamt angestrebt, bereits in den nächsten Wochen mit der sogenannten Verwahrung von „Schacht Großherzog Wilhelm Ernst I.“begonnen wird, ist derzeit nicht sicher. Denn noch sei nicht alles in Sack und Tüten, bestehe vor allem über den Antransport des Füllmaterials noch Klärungsbedarf, so Oldislebens Bürgermeister Joachim Pötzschke (pl).
Die Verwahrung des Schachtes sei dringend notwendig, so Heidrun Rauche von der Ingenieurgesellschaft Ercosplan, die vom Bergamt mit den Planungen beauftragt ist. Umfangreiche Untersuchungen der vergangenen fünfzehn Jahre hätten „eine anhaltende Verschlechterung des Zustandes des Schachtausbaus beziehungsweise der Schachtröhre“ergeben. Lediglich 17 Jahre war das Oldislebener Bergwerk in Betrieb. Das zu Tage geförderte Kalisalz sei in einer nahe gelegenen Chlor-kali-fabrik zu Düngemitteln verarbeitet worden, so Rauche über die Geschichte dieses Kalischachtes, der 1905 geteuft und 1922 wieder stillgelegt wurde.
Seit zwei Jahren laufen Gespräche über dessen Verfüllung. Derzeit ist die knapp 600 Meter tiefe Schachtröhre bis oben mit einer Lösung gefüllt. Bei den Untersuchungen seien Ausbrüche im Bereich des Mauerwerksausbaus festgestellt worden. Ziel der Verwahrung sei „der Schutz der Tagesoberfläche sowie die Stabilisierung der Schachtröhre“, so Rauche.
Das Thüringer Bergamt wurde nach der Wende Rechtsnachfolger „herrenloser“Bergbauschächte und muss sich nun um die Sicherheit kümmern. 18 000 Kubikmeter Hohlraum weist der Oldislebener Kalischacht auf, 28 000 Tonnen Kies und Hartgesteinschotter sollen für deren Verfüllung ins Schachtinnere gebracht werden.