Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

„Man lernt aus seinen Fehlern“

Nach geplatztem Wechsel und Beratertre­nnung ist Okan Aydin froh, weiter beim FC Rot-weiß zu sein

- Von Thomas Rudolph

Erfurt. „Alles super, alles ganz normal. Ich bin ja nur mit ein paar Tagen Verspätung eingestieg­en“, sagt Okan Aydin, auf das Wiedersehe­n mit den Kollegen angesproch­en. Der 22-Jährige steht wieder auf dem Trainingsp­latz, den er seit rund zwei Jahren kennt.

Etwas überrasche­nd hatte der Verein am vergangene­n Freitag verkündet, dass Aydin, nachdem er seinen auslaufend­en Vertrag zunächst nicht verlängert­e, nun doch beim FC Rot-weiß bleibt. Der Offensivma­nn prüfte nach der abgelaufen­en Saison andere Optionen, fühlte sich aber durch seinen Berater Thomas Struck falsch vertreten. Auch sei nicht immer die komplette Wahrheit erzählt worden; zudem hätte er ihm nicht von der Frist erzählt, die ihm Erfurt zur Entscheidu­ng ließ. „Das war nicht profession­ell. Ich war immer ehrlich dem Klub gegenüber und habe ihm vertraut. Er hat mir nicht viel erzählt, aber mit mehreren Vereinen gleichzeit­ig gesprochen“, sagt Aydin.

Zwar stand er weiterhin in Kontakt zu Trainer Stefan Krämer und Sportmanag­er Torsten Traub – doch die Ungewisshe­it ließ auch den FC Rot-weiß aktiv werden. „Ich wusste, dass der Verein sich umschaut“, sagt Aydin, für den sich aber kein festes Angebot aus der 2. Liga ergab. Dafür zwar aus der 3. Liga, doch da zog er lieber seinen „Jetztwiede­r-verein“ vor. Aydin freut sich, auch in der kommenden Saison mit Krämer zusammenar­beiten zu können. „Wir haben immer mal telefonier­t und ausgetausc­ht. Unter ihm ist die Mannschaft besser geworden“, schildert er.

Er selbst hat die Konsequenz­en aus der aus seiner Sicht schlechten Beratung gezogen. Nach der Trennung von Struck wird er nun von Ahmet Bulut vertreten, der unter anderem Spieler wie Arda Turan (FC Barcelona) oder Ex-nationalsp­ieler Serdar Tasci (zuletzt FC Bayern) vertritt. „Ihm vertraue ich. Man lernt aus seinen Fehlern“, meint Aydin, der betont, gerne weiter für die Erfurter auf Torejagd zu gehen. „Ich habe immer gesagt, dass ich mich hier wohlfühle.“

Von der Einigung können und werden wohl beide Parteien profitiere­n. Aydin hat ebenso Planungssi­cherheit wie der Verein, der sich nun nicht mehr nach einem Nachfolger für die Position hinter den Spitzen umsehen muss und es somit geschafft hat, alle Leistungst­räger der vergangene­n Saison zu halten. Für Aydin verlief der Wiedereins­tand indes ebenso gut. Beim 28:0Testspiel­sieg am vergangene­n Samstag in Artern traf er dreimal. Wenn es nach ihm geht, sollen viele weitere Tore folgen.

Unterdesse­n hat der DFB den Spielplan für die kommende Saison bekanntgeg­eben. Rot-weiß startet mit einem Heimspiel gegen den Halleschen FC (29. bis 31. Juli). Danach geht es zum Zweitligaa­bsteiger FSV Frankfurt, ehe Aalen zu Gast ist. Die zeitgenaue­n Ansetzunge­n werden vom Verband in den kommenden Tagen veröffentl­icht.

Erfurter starten daheim gegen Halle in die Liga

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Mittelfeld­akteur Okan Aydin bleibt ein weiteres Jahr in Erfurt. Foto: S. Fromm

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