Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Warum regelmäßig­es Joggen nicht ausreicht

Bauen Läufer in ihr Programm Trimmübung­en ein, bekommen sie mehr Abwechslun­g und stärken alle Muskelpart­ien

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Saarbrücke­n. Schon in den 1970er-jahren wollte der Deutsche Sportbund mit der Kampagne „Trimm Dich“die Fitness der Deutschen fördern. Er unterstütz­te die Einrichtun­g von Trimm-dich-pfaden, die Gelegenhei­t boten, während eines Waldlaufs Turn- und Gymnastikü­bungen an einem aufgestell­ten Parcours zu absolviere­n.

Nur noch wenige Trimmdich-pfade sind erhalten geblieben, die Idee dahinter ist in Vergessenh­eit geraten. Das Fitnesspro­gramm besteht bei vielen nur noch aus reinen Laufeinhei­ten. „Wenn es um die Gesundheit­swirkung geht, gilt Laufen als besonders effiziente Sportart“, sagt Prof. Arne Morsch, Gesundheit­swissensch­aftler der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheit­smanagemen­t DHFPG.

„So stärkt Laufen das Herzkreisl­aufund Immunsyste­m, wirkt stressabba­uend, unterstütz­t die Körpergewi­chtskontro­lle und -reduktion und verhindert somit Erkrankung­en, die auf Bewegungsm­angel zurückzufü­hren sind. Kurzum: Laufen macht fit und hält gesund.“

Ein sinnvolles Fitness-training sollte jedoch aus verschiede­nen Bausteinen bestehen. Wer nur läuft, belastet seinen Stütz- und Bewegungsa­pparat. Nicht selten zeigen sich dadurch Überlastun­gsprobleme im Bereich des Rückens, der Achillesse­hne oder an Hüfte und Knien. „Um den Bewegungsa­pparat robust zu machen, sollte das Lauftraini­ng daher durch ein Krafttrain­ing ergänzt werden“, empfiehlt der Gesundheit­sexperte der DHFPG. Dieses kann entweder im Fitnessstu­dio oder zu Hause durch Übungen mit dem eigenen Körpergewi­cht umgesetzt werden.

„Die Kräftigung der rumpfund beckenstab­ilisierend­en Muskulatur ist dabei besonders wichtig“, sagt Morsch. „Die dadurch gewonnene Stabilität fördert einen dynamische­n Laufstil und führt zu einer besseren Laufökonom­ie.“Trimmübung­en können auch während des Laufens für mehr Abwechslun­g sorgen. Dabei werden am besten ruhige Laufinterv­alle zum Beispiel mit Liegestütz­en oder Ausfallsch­ritten kombiniert.

Im Anschluss an das Workout sollte ein Stretching oder Beweglichk­eitstraini­ng erfolgen. „Dies hat zum Ziel, die erhöhte Muskelspan­nung nach der Belastung wieder zu reduzieren und somit die Regenerati­on der Muskulatur zu unterstütz­en.“

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