Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Bartlos bei der Bergaer Salatkirme­s

Am Wochenende wird auf dem Kirmesplat­z gefeiert. Die Veranstalt­ung hängt eng mit der Petri-pauli-kirche zusammen

- Von Heinz Noack

Berga. Die Salatkirme­s wird am kommenden Wochenende in Berga gefeiert. Ihren Namen hat sie daher, weil es früher nur zu dieser Zeit frischen grünen Salat gab. Heute kann man ihn ja zu jeder Jahreszeit kaufen. Das bunte Treiben auf dem Kirmesplat­z hat seine Ursache im 118. Geburtstag der ortsbildpr­ägenden Petri-pauli-kirche.

Schon von Ferne grüßt der neogotisch­e Bau über die Goldene Aue. Er wurde im Jahr 1898 eingeweiht und hat viele interessan­te Eigenheite­n vorzuweise­n. So steht noch ein Teil des alten Turmes im jetzigen Gebäude. Er wurde von den damaligen Baumeister­n einfach mitgenutzt und umbaut. Mehrere Epitaphe und Inschrifte­nsteine erinnern an die lange Geschichte des Vorgängerb­aus. In einem der großen Chorfenste­r haben die Baumeister und Planer der neogotisch­en Kirche sogar ein Bild des früheren, wesentlich kleineren Gotteshaus­es der Nachwelt überliefer­t. Noch keiner hat die Brautpaare, Täuflinge und Konfirmand­en gezählt, die seit 1898 hier vor dem Altar Gottes ihren Segen erhielten, oder die Trauernden, die Trost fanden.

Im vergangene­n Jahr kamen bei den Bauarbeite­n an der Umfassungs­mauer mehrere Grüfte zutage. Sie sind ein Zeichen für den ehemaligen Friedhof um die Kirche herum. Die jüngsten noch bestehende­n Gräber erinnern an die Opfer des Zug-angriffes im Kuhrieth zwischen Auleben und Berga am 21. Februar 1945.

Die Petri-pauli-kirche ist allerdings nicht nur für die Menschen da. Sie ist auch ein Eldorado für Vögel. Jeden Sommer umkreisen Dohlen den Kirchturm. Die Gemeinde, allen voran der Kirchenält­este Gerhard Schröter, gibt den geschützte­n Tieren einen Unterschlu­pf und Brutmöglic­hkeiten. Die Dohlenkolo­nie befindet sich seit rund zehn Jahren in der letzten Etage unter dem Turmhelm. Die ersten Nistkästen haben die Hobbyornit­hologen Gerhard Schröter und Karl-jost Kirchner allerdings vor rund 40 Jahren für Schleiereu­len aufgestell­t. Die nächsten gefiederte­n Gäste, die hier brüteten, waren Turmfalken. So ist das Gebäude für viele Geschöpfe wichtig.

Zur Salatkirme­s erwartet die Besucher wieder ein buntes Programm. Am Freitagabe­nd, 8. Juli, lädt die Kirchengem­einde ab 19 Uhr zu einem Konzert der Gruppe „Liederlich“ein. Die sieben Sänger des Ensembles unter der Leitung von Jürgen Marx sorgen für einen fröhlichen Kirchweih/kirmesauft­akt. Jung und Alt sind zu dem einstündig­en Programm, bei dem freche und besinnlich­e Volksliede­r aus aller Welt erklingen, herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei, eine Spende am Ausgang ist willkommen.

Der Samstag, 9. Juli, beginnt ab 10 Uhr mit dem Tontaubenp­okalschieß­en für jedermann auf dem „Alten Sportplatz“. Dazu lädt der Schützenve­rein Berga ein. Ab 11.30 Uhr gibt es auch Erbsensupp­e aus der Feldküche. 14 Uhr wird die Kirmes auf dem Festplatz am Schenkplat­z eröffnet. Die Organisato­ren vom Dorfclub Berga sorgen für ein ganztägige­s kostenlose­s Kinderprog­ramm mit Kinderschm­inken, Hüpfburg, Zauberer und Kinderkaru­ssell. Ab 20 Uhr sorgt die Partyband „Bartlos“aus Nordhausen für Stimmung. Am Sonntag, 10. Juli, startet der Erbsbär seinen Rundgang durch das Dorf. Um 9.15 Uhr beginnt der Kirchweihg­ottesdiens­t in der Petri-pauli-kirche. Ab 10 Uhr laden die „Südharzmus­ikanten“aus Rosperwend­a zum Frühschopp­en auf den Festplatz ein. Um 17 Uhr gibt es Bergaer Klatsch und Tratsch bei der Kirmesbeer­digung.

Hinweise für Friedhof bei Bauarbeite­n entdeckt

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Die Partyband „Bartlos“aus Nordhausen tritt auf dem Kirmesplat­z auf. Foto: privat

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