Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Mädchen schweißen Jungen etwas vor
Beim Wettbewerb „Jugend schweißt“ermittelten 27 Jugendliche ihre Besten
Jena. Der Umgang mit Schweißbrenner, verschiedenen Gasgemischen und schweren Stahlteilen ist auf den ersten Blick nichts für zarte Personen. Doch wer wie Sarah Hellenboldt bei der Firma Vattenfall in Hohenwarte und Vanessa Denise Schultheiß an der Ernst-abbe-hochschule in Jena Industriemechaniker lernt, der muss auch das ABC des Schweißens beherrschen. Dass die beiden jungen Frauen dabei nicht erst am Anfang stehen, sondern das Wissen, die nötige Kraft, aber auch viel Fingerspitzengefühl besitzen, um eine exakte Schweißnaht zu ziehen, haben sie beim Wettbewerb „Jugend schweißt“in Jena bewiesen.
Alle zwei Jahre richtet der Deutsche Verband für Schweißen und verwandte Verfahren den (DVS) den Nachwuchswettbewerb aus, bei dem Jugendliche zwischen 16 und 23 Jahren die Gelegenheit bekommen, ihre fachkundlichen und praktischen Fertigkeiten im Schweißen unter Wettkampfbedingungen miteinander zu vergleichen. Die jungen Leute, vom Lehrling bis zum Facharbeiter und Studenten müssen theoretisches Wissen zu vier Schweißverfahren in einer Prüfung nachweisen und dann in der Praxis anwenden.
In einer ersten Stufe finden Regionalausscheide statt, die Bestplatzierten nehmen an Landeswettbewerben und schließlich am Bundeswettbewerb teil.
Mitgliedsbetriebe der Dvsregionalverbände Ostthüringen und Erfurt hatten jetzt 25 junge Männer und zwei junge Frauen zum Wettbewerb in die Werkstätten des ifw nach Jena entsandt. Landmaschinenbaubetriebe aus Langenwetzendorf und Starkenberg hatten ihre Azubis ebenso nach Jena geschickt wie der Metallbau Wandrer aus Rudolstadt, Vattenfall in Hohenwarte und der Schachtbau Nordhausen.
„Die Schweißerausbildung ist bei Metallbauberufen in die Ausbildung integriert“, berichtete Jürgen Vester, Chef des Dvs-regionalverbandes Ostthüringen. Eine gerade Schweißnaht, eine exakte Kehlnaht oder kompliziertere Schweißnähte an Rohren sollten für die jungen Leute kein Problem sein. „Das Besondere ist aber, dass man auch mit dem Facharbeiterabschluss in der Tasche noch Zusatzqualifikationen und weitere Schweißerpässe erwerben kann“.