Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

FBI untersucht Trumps Russland-kontakte

Us-geheimdien­ste bestätigen vor Abgeordnet­en: Kein Lauschangr­iff von Obama auf den jetzigen Präsidente­n im Wahlkampf

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Washington. Zwei Hiobsbotsc­haften für Us-präsident Donald Trump an einem Tag – und beide kommen von seinen wichtigste­n Geheimdien­sten.

In einer mit Spannung erwarteten Sitzung des Geheimdien­stausschus­ses im Repräsenta­ntenhaus haben die Chefs der Bundespoli­zei FBI und des Geheimdien­stes NSA, James Comey und Mike Rogers, die Lauschangr­iffvorwürf­e Trumps gegen seinen Vorgänger Barack Obama umfänglich als unwahr zurückgewi­esen.

„Wir haben keinerlei Informatio­nen, die das unterstütz­en“, sagte Comey. Der Präsident hatte am 4. März behauptet, Obama habe während des Wahlkampfe­s die Telefone in seinem New Yorker Hochhaus von Us-geheimdien­sten anzapfen lassen.

Dagegen bestätigte Comey öffentlich, dass seine Behörde sehr wohl offiziell untersucht, ob es zwischen Trumps Team und Getreuen von Russlands Präsident Wladimir Putin während des Wahlkampfe­s 2016 hinter den Kulissen geheime Absprachen gegeben hat – und ob dabei Straftaten begangen wurden. Die Ermittlung­en liefen bereits seit Ende Juli 2016. Comey erklärte, Russlands klares Ziel sei es gewesen, die Us-demokratie und die demokratis­che Kandidatin Hillary Clinton zu schädigen. Trump hatte die seit Monaten in der Öffentlich­keit kursierend­en Spekulatio­nen noch kurz vor Sitzungsbe­ginn erneut als „erfundene Nachrichte­n“– Fake News – bezeichnet. Trumps Sprecher Sean Spicer sagte, Comeys Aussage ändere nichts. Ermittlung­en und Beweise seien nicht dasselbe. Auch die Abhörvorwü­rfe gegen Obama nahm das Weiße Haus nicht zurück.

Über den Stand der Ermittlung­en verweigert­e Comey mit Verweis auf Geheimhalt­ungsvorsch­riften jede Aussage. NSACHEF Mike Rogers ergänzte, dass auch die von Trump auf Basis inzwischen dementiert­er Medienberi­chte lancierte Spekulatio­n substanzlo­s ist, der britische Geheimdien­st GCHQ habe bei den von Obama angeordnet­en Abhörmaßna­hmen im Trump-tower Amtshilfe geleistet. „Das ist Unsinn“, sagte Rogers. (diha)

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