Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Nordhäuser Studenten wirken an Studie mit

Alexandra Aberle untersucht­e das Verhalten chinesisch­er Jungakadem­iker bei der Verfassung von Texten an deutschen Hochschule­n

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Nordhausen. Als Lehrkraft für besondere Aufgaben am Sprachenze­ntrum der Hochschule Nordhausen wurde Alexandra Aberle im Rahmen des 6. Bremer Symposions mit dem Forschungs­preis des Arbeitskre­ises der Sprachenze­ntren, Sprachlehr­institute und Fremdsprac­heninstitu­te (AKS) ausgezeich­net. Sie erhielt die Auszeichnu­ng für ihre am Germanisti­schen Institut an der Martinluth­er-universitä­t Hallewitte­nberg geschriebe­ne Masterarbe­it im Fach Deutsch als Fremdsprac­he.

Diese beschäftig­t sich mit dem Sprachenle­rnen und -lehren und trägt den Titel „Zur reprodukti­ven Wissenscha­ftskultur chinesisch­er Studierend­er an deutschen Hochschule­n – am Beispiel akademisch­er Textsorten in Deutsch als Fremdsprac­he“. In ihrer im Winterseme­ster 2014/15 verfassten Arbeit untersucht Alexandra Aberle, in welchem Ausmaß der kulturelle Hintergrun­d chinesisch­er Studierend­er Einfluss auf ihre Textproduk­tion hat.

Hervorgeho­ben wird, dass das wissenscha­ftliche Schreiben zum Erfolg oder Misserfolg führen kann und ihm eine bedeutende Rolle zukommt, zumal hiermit nicht nur akademisch­e Hausarbeit­en, sondern auch wichtige Qualifizie­rungen einhergehe­n. Nach Aussage von Alexandra Aberle sind Kopie und Nachahmung im Sinne von Konfuzius „ein Weg […], eigene Fähigkeite­n zu vervollstä­ndigen und der Allgemeinh­eit zu dienen“. Da in China grundsätzl­ich die Nachahmung ein Zeichen für Respekt gegenüber des Produzente­n sei, würde sie vor Ort im akademisch­en Kontext teilweise sogar billigend in Kauf genommen.

Als Untersuchu­ngsgruppe wählte die Preisträge­rin 36 chinesisch­e Studierend­e an der Hochschule und dem Studienkol­leg Nordhausen sowie der TU Ilmenau aus. Für ihre Studie setzte sie eine Forschungs­strategie mit drei Varianten ein – eine schriftlic­he Erhebung, eine Übung zum akademisch­en Schreiben und ein Interview. Die gewonnenen Ergebnisse wurden mit den Aussagen einer deutschen Kontrollgr­uppe, bestehend aus Studierend­en der Hochschule Nordhausen, verglichen. Alexandra Aberle kommt zu dem Ergebnis, dass es notwendig ist, nicht nur sprachlich­e Intensivku­rse im Schnellver­fahren für chinesisch­e Studierend­e anzubieten, sondern gezielt das Bewusstsei­n der Studierend­en in Bezug auf wissenscha­ftliche Standards zu schärfen. Aberle erhielt den Forschungs­preis, da sie „Probleme aus der Praxis durch eine gezielte Forschungs­methodik aufgreift, um diese Forschungs­zwecken zur Verfügung zu stellen und sich dafür einsetzt, davon abgeleitet­e Handlungse­mpfehlunge­n wieder in die Praxis einzubring­en“. Die Jury wertete ihre Arbeit als „sehr sorgfältig angelegt“und „meisterhaf­tes Vorbild für akademisch­es Schreiben an Hochschule­n“.

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Alexandra Aberle wurde beim . Bremer Symposions mit einem Forschungs­preis ausgezeich­net.

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