Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
26 kleine „Ersthelfer von morgen“ausgebildet
Bei den Johannitern lernen bereits Vorschüler, was im Notfall zu tun ist. Mädchen und Jungen in Ilfeld werden früh an das Thema herangeführt
Ilfeld. Max ist in eine Baugrube gestürzt – was nun? Dass die Fünf- und Sechsjährigen der Kindertagesstätte „Ilfelder Rappelkiste“ganz genau wissen, wie sie bei ihrem Spielkameraden Erste Hilfe leisten können, stellten sie unter Beweis. Im Rahmen der Ausbildung „Ersthelfer von morgen“erklärte Johanniter-rettungsassistent Alexander Gauer den Kleinsten, was in solch einer Notsituation zu tun ist und gab einen Einblick in seinen Rettungswagen.
Außerdem erhielten die Mädchen und Jungen ihre Ausbildungszertifikate überreicht. Leiterin Sabine Jentho ist stolz auf ihren Ersthelfer-nachwuchs und freut sich, dass die Ausbildung von den Kindern so gut angenommen wurde: „Da sich Kinder im Gegensatz zu vielen Erwachsenen noch unbefangen und ohne Scheu dem wichtigen Thema Erste Hilfe stellen, ist es wichtig, diese Chance frühzeitig zu nutzen und ihnen die Grundlagen zu vermitteln. Ob Klein oder Groß – Erste Hilfe leisten zu können, gibt schließlich uns allen ein gutes Gefühl!“
Seit Anfang dieses Jahres lernten die 26 Vorschüler im Alltag im Kindergarten die Grundlagen der Ersten Hilfe. In kindgerechten Unterrichtseinheiten erklärte Erzieherin und Ausbilderin Madeleine Franke den Kindern, was sterile Pflaster sind, wie die stabile Seitenlage funktioniert und wie ein Notruf abgesetzt wird.
Mit Rollenspielen, Rätselaufgaben und praktischen Übungen wurden die Unterrichtseinheiten bunt und abwechslungsreich gestaltet. Die Ausbildung „Ersthelfer von morgen“wird in dieser Form nur bei den Johannitern angeboten.
Hinter dem Projekt steckt die Idee, dass die Kinder geschult werden, wie sie im Notfall schnell und richtig handeln. Weil das Engagement eines Ersthelfers oftmals über Leben und Tod entscheiden kann, ist es wichtig, auch Kinder frühzeitig mit dem Helfen vertraut zu machen – denn selbst die Kleinsten können in einer Notsituation eine große Hilfe sein. Nebenbei werden auch wichtige Sozialkompetenzen wie Mut und Zivilcourage vermittelt, so dass das mulmige Gefühl bei einem Notfall gar nicht erst entsteht.