Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

In den Sommerferi­en startet weitere Sanierung des Schiller-gymnasiums

Vize-schulleite­r Luther: „Das Gebäude ist zwar alt, insgesamt erscheint diese Schule aber freundlich.“45 Neuanmeldu­ngen für nächstes Schuljahr

- Von Kristin Müller

Bleicherod­e. Jeder sechste „Schiller“-schüler wohnt im Eichsfeld. Diese 60 Mädchen und Jungen, sagt Vize-schulleite­r Sven Luther, könnten auch im Worbiser Gymnasium lernen, ein Haus in viel besserem baulichen Zustand. „Aber es wird wohl als steril empfunden. Das Gebäude unseres Gymnasiums ist zwar alt, aber insgesamt erscheint diese Schule freundlich.“

Das Bleicheröd­er Gymnasium ist mit Abstand das kleinste im Südharz, „Humboldt“und „Herder“haben jeweils etwa doppelt so viele Schüler. Nichtsdest­oweniger hat „Schiller“seinen Platz gefunden. Nicht allein mit dem fast familiären Charakter punkte man, so Schulleite­r Thomas Gaßmann. „Hier herrscht eine hohe Fachlichke­it.“Regelmäßig seien Schüler bei Wettbewerb­en vorn, sei es beim Sport oder bei der Mathe-, Physik- oder Chemie-olympiade auf Landeseben­e.

Zweizügigk­eit ist seit Jahren die Regel

Die naturwisse­nschaftlic­hen Fächer zu intensivie­ren, ist laut Leitbild ein Ziel: Der Weg dorthin führt über zusätzlich­e Unterricht­sstunden im Rahmen des Wahlpflich­tunterrich­ts in Klasse 9 und 10, führt über zahlreiche Arbeitsgem­einschafte­n am Nachmittag. Donnerstag­s ist deshalb in jeder Klasse nach der 6. Stunde Unterricht­sschluss.

Geleitet werden die insgesamt 14 Arbeitsgem­einschafte­n von Lehrern oder externen Kräften vom Fördervere­in. Letztgenan­nter schultere auch sonst viel, sagt Gaßmann. So habe er die Medienräum­e mit Pc-technik ausgestatt­et, für die Aula Beamer, Laptop, Medienschr­ank und Leinwand finanziert.

370 Schüler zählt man im Schiller-gymnasium zurzeit, das ist eine Halbierung gegenüber 2001. Zwei Klassen pro Jahrgang wurden zur Regel. Der Tiefpunkt sei damit erreicht, zitiert der Schulleite­r Prognosen. Er ist zufrieden auch mit den 45 Neuanmeldu­ngen für nächstes Schuljahr: „Die Übertritts­quoten an Gymnasien im Einzugsgeb­iet sind mit 25 bis 30 Prozent seit Jahren stabil.“

35 Lehrer unterricht­en die Fünft- bis Zwölftkläs­sler, Unterricht­sausfall sei im Gegensatz zu vielen Regelschul­en kein Thema. Das Kollegium zu verjüngen, ist man auf einem guten Weg. Seit 2012 darf wieder eingestell­t werden, das Durchschni­ttsalter liegt damit bei 49 Jahren. Bewerber gebe es genug, auch bei den Lehramtsan­wärtern, derer jährlich zwei bis drei am Gymnasium arbeiten. „Bleicherod­e ist nicht gerade das Zentrum Thüringens, insofern ist die gute Nachfrage erstaunlic­h“, findet Gaßmann. Wiederum seien die Bedingunge­n gut: „Die Anwärter nehmen wir ernst, wir behandeln sie auf Augenhöhe. Und jedem wird ein Lehrer zugeteilt.“Erst jüngst wurde das Gymnasium auch „Ausgezeich­nete Schule für Lehrerausb­ildung 2017“.

Fehlt nur noch die Gebäudesan­ierung: 2008, erinnert sich Gaßmann gut, hieß es, 2013 werde alles fertig sein. „Die Euphorie, der Wille war da – aber das Geld nicht.“Er führt in Räume mit undichten Doppelfens­tern und über brüchiges Linoleum und grau gewordenes Parkett, er weist auf die Elektrik, die teils schon „bedenklich“sei.

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Chemieunte­rricht in der . Klasse: Die Bedingunge­n im Containera­nbau der er-jahre sind gut – anders sehen manche Räume im unsanierte­n Teil des Schillergy­mnasiums aus. Schon bis  sollte alles saniert sein, hieß es . Doch dann fehlte das Geld....

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