Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Fest der Bücher und der Begegnungen in Leipzig
Das Cafe heißt „Marlitt“. Eugenie Marlitt, die Erfinderin der „Reichsgräfin Gisela“, die Königin der Herzschmerzromane, in dem Haus am Markt wurde sie geboren, hier sind wir verabredet. Irgendwie passend, finde ich, so von Arnstädter Autorin zu Arnstädter Autorin. Sie stutzt. Marlitt? Eher nicht. Herzblut fließt bei ihr zwar auch reichlich, aber mehr im pathologischen Sinn. Dabei sieht man ihr das gar nicht an. Eher klein als groß, Locken im Rotbraun, auch sonst wirkt sie eher friedlich. Katharina Schendel, Jahrgang ´99, die Frau die sagt: Eine Leiche mindestens muss sein. Die laut Selbstauskunft alles mag, was schief ist. Vom schiefen Kirchturm in Bad Frankenhausen bis zum schief denkenden Mitmenschen. Die Frau, die sogar im folkloristischen Sommergewinn zu Eisenach, der just an diesem Wochenende wieder den Winter vertreibt, den kalten Hauch des Todes wittert. Drei ehemalige Sunna-darstellerinnen, drei durchbohrte Herzen –
„Tod an der Gera“, ihr Debüt, mit dem Manuskript hatte sie 2011 den Thüringer Krimipreis gewonnen. Literaturseminar? Fehlanzeige. Schreibwerkstatt?
Vom 23. bis 26. März lädt die Leipziger Buchmesse mit ihrem Lesefest „Leipzig liest“3 300 Mitwirkende ein, die 571 Bühnen zu betreten.
411 dieser Bühnen werden in der Stadt Leipzig und 160 auf dem Messegelände aufgebaut.
Vier Tage lang stehen die neuesten deutschsprachigen Werke und ihre Autoren im Scheinwerferlicht von insgesamt 3 400 Veranstaltungen.
In den sechs Salongesprächen melden sich kritische Stimmen zur zukünftigen Ausgestaltung Europas zu Wort.
In der Programmreihe „Im Brennpunkt“äußern sich Autoren aus Deutschland,