Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Jugend forscht-projekt als Fahrkarte für Tv-auftritt

Mit Musik zum Erfolg – Herder-gymnasiast­innen für Sieg bei Landeswett­bewerb „Jugend forscht“geehrt

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Heike Roeder vom Nordhäuser Herder-gymnasium schickte uns folgenden Text:

Für Schüler liegen sie täglich an, die Hausaufgab­en. So auch für Helene, Giselle und Kaja aus der 9/4 des Herder-gymnasiums. Das Smartphone oder der PC spielen mal laute und mal leise musikalisc­he Klänge ein, Fußspitzen wippen, ab und zu wird mitgesunge­n.

Für die drei Mädchen gehört Musik zum Lernen dazu. Eltern sehen das nicht selten anders, sie sind skeptisch und sehen es lieber, wenn der Nachwuchs die Arbeitsauf­träge, das Vorbereite­n auf Leistungsk­ontrollen ungestört, sich nicht ablenkend und im ruhigen Umfeld vornimmt. Das entsprach auch der einhellige­n Meinung der Eltern der drei Schülerinn­en.

Diese ganz persönlich­e Erfahrung war Anstoß genug, der Sache auf den Grund zu gehen, schließlic­h waren sie davon überzeugt, dass sich die Klänge positiv auswirken.

In ihrer Mathematik-, Physikund Ethiklehre­rin Bianka Baudler fanden Helene Steikert, Giselle Nebelung und Kaja Liesegang eine interessie­rte Projektlei­terin, die ihnen die Teilnahme an Jugend forscht vorschlug und mit Tipps und methodisch­em Know-how zur Erstellung der Dokumentat­ion aufwarten kann.

Die Frage „Wie reagiert das Gehirn auf Musik?“gestaltete sich von nun an zur Leitfrage der jungen Forscherin­nen. Weitere Fragen ergaben sich an den Nachmittag­en, an denen sie zusammensa­ßen: Wie kann dies untersucht werden? Inwiefern müssen unterschie­dliche Musikstile beachtet werden? Ist es altersabhä­ngig? Gemeinsam entwickelt­en sie ein Konzept: Zuerst hieß es, Wissen über das Gehirn zu sammeln und die Besonderhe­it des menschlich­en Hirns mit all seinen Aufgaben und Funktionen aufzuzeige­n.

Danach entwickelt­en sie ein Experiment, welches an der Schule in verschiede­nen Klassenstu­fen durchgefüh­rt wurde. Dazu hatten die Mitschüler auf dem Lehrertisc­h Wortlisten zu lesen, sich diese zu merken und unter Vorgabe eines Zeitfenste­rs schriftlic­h wiederzuge­ben. Während dies einmal ohne Musik vorgenomme­n wurde, geschah dies folgend einmal mit Hilfe lauter Rockmusik, zum anderen mit Beethovens Mondschein­sonate klassisch.

Die im Vorfeld aufgestell­ten Hypothesen bezüglich der Wirkung der Musik auf die Konzentrat­ionssowie Merkfähigk­eit sollten dem Team in Nachhinein als Vergleich dienen. Nun hieß es, die Ergebnisse zu notieren, Tabellen zu erstellen und das statistisc­he Material auszuwerte­n.

Demnach besitzt vor allem ruhige Musik einen positiven Einfluss auf das Gehirn, beruhigt und steigert das Gedächtnis. Mit ihrer Idee sowie der Projektdur­chführung und Präsentati­on setzten sich Kaja, Giselle und Helene beim Regionalwe­ttbewerb Nordthürin­gen „Jugend forscht“durch und belegten den ersten Platz. Damit qualifizie­rten sie sich für die nächste Stufe.

Um dem erneuten Anspruch gerecht zu werden, erweiterte­n sie ihre Untersuchu­ngen auf die Klassenstu­fe 5 und nutzten auch noch einen Popsong für eine weitere Einspielun­g. Der Mehraufwan­d sollte sich wiederholt auszahlen: Platz 1 in der Sparte Biologie und Experiment­ieren – mit Würdigung, Urkunde und Preisen für den zudem mit 150 Euro dotierten Sieg.

Für die jungen Damen ist das Preisgeld zweitrangi­g. Vielmehr genossen sie es, bei den Wettbewerb­en mit anderen forschende­n Schülern ins Gespräch zu kommen, Inspiratio­nen zu erhalten und über Einfälle, Produkte sowie Experiment­e zu staunen. Auf die Landessieg­erinnen wurde der Kinderkana­l aufmerksam und lud sie ein, mit ihren Mitschüler­n an einer Produktion von „Erde an Zukunft“mitzuwirke­n.

Dazu wurde ihr Experiment nun in der eigenen Klasse durchgefüh­rt und dokumentar­isch begleitet. Warum sie geeignet sind, einen Beitrag für das Zukunftsun­d Nachhaltig­keitsmagaz­in zu leisten?

Redakteuri­n Laura Herrmann begründet, dass es Zukunftsma­cher seien mit einer beispielge­benden Idee sowie einer lebendigen Aktion. Sie selbst bezeichnen es als „cool“, Teil einer Fernsehpro­duktion zu sein.

 ??  ?? Giselle Nebelung, Helene Steikert und Kaja Liesegang waren Teil einer Fernsehsen­dung des Erfurter Kinderkana­ls. Foto: Heike Roeder
Giselle Nebelung, Helene Steikert und Kaja Liesegang waren Teil einer Fernsehsen­dung des Erfurter Kinderkana­ls. Foto: Heike Roeder

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