Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
1000 Fischbrötchen für die Südharzer Leckermäuler
Seit 1993 lädt die Fischzucht Auleben im Frühling zum Fest. Das Angebot erfreut sich ungebrochener Beliebtheit
Auleben. Die Südharzer sind eben doch näher an der See als an den Alpen. Zumindest kulinarisch. Benno Koschorreck kann sich auf die treuen Fischesser des Landkreises verlassen. Wieder stehen die Straßenränder zwischen Auleben und Aumühle voller Autos. Wieder ist die Obstwiese zugeparkt, lehnen an den Bäumen dutzendfach Fahrräder. Es ist Fischereifest.
Noch dazu glänzt der Himmel mit Bläue, eine steife Brise versetzt die Besucher – es sind erneut viele Hundert – ans Meer. Landwirtschaftsministerin Birgit Keller (Linke) mischt sich darunter. Unbekannt, ob sie schon einmal vom Shubunkin gehört hat, vom Graskarpfen oder Goldorfen. Fische, die hier zu sehen sind.
Drei Zentner Karpfen werden zum Verspeisen angeboten, 1000 Fischbrötchen gehen am Ende über den Tresen und 300 Forellen. „Wer hierher kommt, der will Fisch essen“, meint Koschorreck, dem das Ganze hier gehört. Er hat einmal mehr altes Handwerk, ein wenig Klimbim, viel Essen und Trinken sowie Schlagermusik auf den weitläufigen Hof gebracht. Wer davon genug hat, kann in die Weiten der Fischteiche verschwinden oder sich dem meditativen Schwimmen der Kois im Becken widmen. Oder gar Bogenschießen. Alexander Jeschke sitzt auf einem Schemel und schnitzt einen Bogen aus Orangenbaumholz. Neben ihm ein Stand seines Freundes Jens Feuerstein, der selbigem Hobby frönt, und eine Schießscheibe, die Jugendliche offensichtlich anlockt. Nur auf Märkten wie diesem sind die beiden zu erleben. Wohl auch ein Geheimnis des Erfolges des Auleber Fischers.