Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

„Gut hörend und schwindelf­rei durch den Alltag “

Der Präsident der Deutschen Hno-gesellscha­ft über einen Ärzte-kongress und ein zukunftswe­isendes Tagungsmot­to

- Von Birgit Kummer

Erfurt. 2500 Ärzte werden in dieser Woche in Thüringen erwartet – Hno-ärzte, Kopf- und Halschirur­gen aus mehr als 30 Nationen. Im Rahmen der Jahrestagu­ng der Deutschen Hnogesells­chaft finden in Erfurt ein internatio­naler Kongress, ein Praxis- und ein Pflegetag statt. Gastgeber ist Prof. Dirk Eßer, Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilk­unde und Ärztlicher Direktor des Erfurter Helios-klinikums.

Wie kommt es, dass so viele Ihrer Kollegen nach Erfurt strömen?

Ich war ein Jahr lang Präsident der Hno-gesellscha­ft Deutschlan­d, die etwa 5000 Mitglieder hat. Traditions­gemäß richtet der jeweilige Präsident kurz vor Ende seiner Amtszeit die Jahrestagu­ng aus.

Die Teilnehmer­liste weist China, Nepal, Russland, England oder Schweden auf. Warum nehmen die Mediziner teils extrem weite Wege auf sich?

Der Kongress gilt als die ultimative Weiterbild­ungsverans­taltung für Kollegen, hier werden neueste wissenscha­ftliche und praktische Erkenntnis­se vermittelt und diskutiert und zahlreiche Kurse angeboten. Acht Sitzungen finden parallel statt. Ob Onkologie, Altersmedi­zin oder Schädelbas­ischirurgi­e – wir schauen sozusagen ins neueste Lehrbuch unseres Fachgebiet­es. Dazu eingeladen sind auch die niedergela­ssenen Kollegen, kurzfristi­ge Anmeldunge­n sind noch möglich.

„Gut hörend und schwindelf­rei durch den Alltag – aber wie?“Das ist das Hauptthema des Kongresses. Greifen Sie angesichts der Vielzahl älterer Menschen, die sich mit Schwerhöri­gkeit oder Schwindel

plagen, mit diesem Anspruch nicht zu hoch?

Im Gegenteil. Die Gesellscha­ft altert, darauf muss sich die Medizin der Zukunft einstellen. Für die Behandlung von Hörstörung­en, Schwindel und Dysphagie, also Schluckstö­rungen, braucht es neue Ansätze und interdiszi­plinäre Zusammenar­beit. Mit aktuellen Erkenntnis­sen dazu befassen sich viele Veranstalt­ungen während des Kongresses.

Der Pflege ist ein eigener Tag gewidmet?

Der 26. Mai dreht sich vor allem um Pflege – von Patientens­icherheit bis Pflegemana­gement. Der 27. Mai ist Praxistag mit speziellen Angeboten für die niedergela­ssenen Kollegen.

Wo bringen Sie mehr als 2000 Tagungsgäs­te unter, wenn parallel dazu noch Kirchentag ist?

In der Stadt und im Umland. Seit mehr als zwei Jahren wird der Kongress vorbereite­t, wir hoffen, dass alle ein Quartier fanden.

Wie viel Erfurt steckt im Programm?

Wir eröffnen den Kongress im Theater, tagen in der Messe, der Gesellscha­ftsabend ist im Kaisersaal. Dazu gibt es Stadtbesic­htigungen mit besonderen Zielen wie Alte Synagoge, Augustiner­kloster, Bildungs- und Gedenkstät­te Andreasstr­aße oder Zitadelle Petersberg. Solch ein großer Kongress wird erst mit dem Umfeld eine runde Sache, mit der Aufenthalt­squalität, mit Gaststätte­n und Cafes und den Eindrücken von der Stadt.

Der Kongress findet vom . bis . Mai statt. Informatio­nen: www.hno.org/kongress

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Chefarzt Prof. Dirk Eßer erwartet  Ärzte in Erfurt zum Kongress. Dirk Eßer hochkonzen­triert am Op-tisch in der Erfurter Helios-klinik. Foto: Marco Kneise

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