Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Wandern auf Luthers Spuren nach Plan
Auf 130 Kilometern ist der Lutherweg in Nordthüringen ausgeschildert. Nordhäuser Verlag legt erste (Rad-)wanderkarte für die Strecke vor
Nordhausen. 50 000 Euro ließen sich Land, Landkreis und Stadt Nordhausen den Lutherweg durch den Südharz kosten – aber niemand vermarktet ihn. „So konnte das nicht bleiben“, schildert Sabine Mehne ihre Beweggründe, für eine extra Wanderkarte zu kämpfen.
In Frank Böhme, dem Geschäftsführer der Kartographischen Kommunalen Verlagsgesellschaft (KKV), fand die Wirtschaftsförderin des Landkreises einen Mitstreiter. Werbepartner wurden gesucht und gefunden, damit die Finanzierung der 5000er-auflage sichergestellt.
In einem Maßstab von 1:60 000 liegt die Rad- und Wanderkarte zum Lutherweg durch Nordthüringen nun vor. Auch andere Hauptwanderwege sind eingezeichnet. Neben dem 38 Kilometer langen Abschnitt im Südharz ist der Wegeverlauf auch durch die Kreise Kyffhäuser und Sömmerda sowie die Stadt Erfurt und weiter bis Bad Langensalza dargestellt. Eingezeichnet sind die Standorte der Infotafeln, auf denen auf Sehenswertes am Wegesrand hingewiesen wird. Daneben steht meist eine „Lutherbank“: ohne Lehne, dafür aber mit einem Luther-zitat wie „Zähne zusammenbeißen“.
Der erste Abschnitt des Lutherwegs im Südharz von Rodishain über den Alten Stolberg, Steigerthal und Himmelgarten bis Nordhausen war schon 2011 fertig. Voriges Jahr folgte die Ausschilderung gen Badra durch die Goldene Aue auf dem Kaiserweg. „Verlaufen kann man sich auf dem Lutherweg nicht“, sagt Böhme augenzwinkernd. Auch gebe es im Südharz einige Einkehrmöglichkeiten: von der „Wolfsmühle“über Nordhäuser Lokale bis hin zu Gaststätten in Heringen und Auleben. „In Heldrungen muss man sich dann noch mal satt essen, um bis Sömmerda durchzuhalten“, so Böhme.
Wie der Lutherweg angenommen wird, vermag Sabine Mehne nicht einzuschätzen – eine Zählung gab es noch nicht.
Erhältlich ist die Wanderkarte bei der Kartographischen Verlagsgesellschaft, ISBN: ---