Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Verantwort­ung übernehmen

- Gregor Heimrich,

Kennen Sie das Jüngste Gericht? Damit ist kein neues Kochrezept gemeint. Es geht um eine Gerichtsve­rhandlung. Und das „Jüngste“meint eigentlich das „Letzte“, das Gericht Gottes über die Welt.früher haben sich die Leute damit Angst gemacht.

Sie haben sich das Gericht und vor allem das Urteil in furchtbare­n Details ausgemalt. Keine Ahnung, wie man solche Grausamkei­ten mit dem Gott der Liebe in Verbindung bringen konnte, den uns Jesus zeigt.

Von einem Gericht, das Gott hält, ist allerdings auch in der Bibel die Rede. Was habt ihr getan? – ist dabei seine Frage an die Menschen. Gott fragt, ob sie Gutes oder Böses taten.

Niemand kann darüber klare Aussagen treffen, was mit uns passiert, wenn wir diese Erde verlassen müssen, ob es zum Beispiel ein Leben nach dem Tod gibt. Ich glaube es freilich und rede gerne davon.

Nun ist es aber doch so:

Wenn Gott uns ein heilvolles Ende bereitet, uns im Himmel empfängt – wie auch immer dieser aussieht, glaube ich und hoffe sogar, dass ihm mein auf Erden gelebtes Leben nicht völlig egal ist. Ich glaube, dass er es ernst nimmt: Jetzt schon, wo ich das nur ahnen kann. Und am Ende ganz klar und deutlich.

Denn sollte es Gott egal sein, wie ich mich um Gutes bemüht und leider auch versagt habe? Sollten ihm gar die Liebestate­n einer Mutter Teresa oder die Verbrechen eines Hitler oder Stalin egal sein? Nein, der Gott, an den ich glaube, hat uns Verantwort­ung übertragen für unser Handeln. Und er fragt danach. Das nennt die Bibel das „Jüngste Gericht“.

Vielleicht ein bisschen komisch, dieser Name. Aber die Sache dahinter sollte zu unserem Leben gehören: Verantwort­ung übernehmen für das, was wir tun.

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Pfarrer in Harztor

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