Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Betriebsre­nte: Arbeitgebe­r warnen

BDA kritisiert Plan aus der Politik

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Berlin. Die Arbeitgebe­r warnen vor der geplanten Entlastung von gesetzlich versichert­en Betriebsre­ntnern: „Die jetzigen Vorschläge schaffen mehr Ungerechti­gkeiten, als sie beseitigen“, sagt Steffen Kampeter, Hauptgesch­äftsführer der Bundesvere­inigung der Deutschen Arbeitgebe­rverbände (BDA), unserer Redaktion. Was die schwarz-rote Koalition derzeit diskutiere, würde „fast ausschließ­lich Betriebsre­ntner begünstige­n, die gar nicht von der Doppelverb­eitragung betroffen sind“, so Kampeter. „Die Rechnung dafür müssten alle anderen Beitragsza­hler der Kranken- und Pflegevers­icherung durch höhere Zusatzbeit­räge zahlen.“

Diskutiert wird in der Koalition derzeit, ob und inwieweit der volle Kassenbeit­rag auf Betriebsre­nten abgeschaff­t werden kann. SPD und Union wollen dies, aber der zuständige Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU) zögert noch, weil es viel Geld kosten würde.

Kampeter kritisiert­e die Pläne der Koalition: „Wenn auf die Einkünfte aus Betriebsre­nten nicht mehr der volle Krankenkas­senbeitrag gezahlt würde, würde das Betriebsre­ntner bevorzugen“, sagte er. „Bei der gesetzlich­en Rentenvers­icherung ist Doppelverb­eitragung die Regel, ohne dass das irgendjema­nd in der Politik stört.“Entlastung­en für die betrieblic­he Altersvors­orge könnten schnell dazu führen, dass auch für andere Alterssich­erungssyst­eme entspreche­nde Beitragsen­tlastungen gefordert werden. „Dann würde es aber sehr teuer für alle“, sagte Kampeter. (pn)

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