Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Zusammenkunft zum Gedenken
Niederorschel. Seit dem 27. Januar 1996 wird der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalismus begangen. Dieser Tag erinnert an alle Opfer des Nationalismus, zu denen unter anderen Juden, Christen, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle oder politisch anders Denkende gehörten. Die Gemeinde Niederoschel möchte alle Einwohner und Interessierten für den Sonntag, 27. Januar, um 14 Uhr zu einer Gedenkstunde am Denkmal für die Opfer des KZAußenlagers Niederorschel, Bahnhofstraße 51, ganz herzlich einladen. „Zeigen Sie Solidarität gegenüber allen Opfern, Hinterbliebenen und benachteiligten Menschen!“, fordert die Gemeinde Niederorschel in ihrer Einladung alle potenziellen Teilnehmer auf. (red)
Metaphern wie „eiskalt erwischt“und „Zwangsstopp für unseren Polarexpress“verwendet Heide Baumgärtner, als sie am Mittwoch über Zug 99 234 der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) redet: Unterwegs zum Brocken ist der am Dienstag in einer Schneewehe steckengeblieben, wie die HSBSprecherin der TA erklärt. Dabei habe es sich um den dritten Zug gehandelt, der gegen Mittag den Gipfel erreichen sollte.
Doch in der Kurve an der sogenannten Teufelskanzel war für etwa 60 Fahrgäste Schluss mit der Weiterfahrt. Die Mitarbeiter der HSB kämpften daher von Wernigerode mit einer Schneefräse sowie vom Gipfelbahnhof aus mit einem Räumbagger gegen die Schneemassen an, so dass bis zum Dienstagabend vier Waggons wieder freigelegt und mit den Gästen hinabgefahren werden konnten. Die übrigen Passagiere hatten beim Brockenwirt Unterschlupf gefunden und seien mit einem Bus ins Tal gefahren worden.
Doch noch immer stecken zwei Waggons und der Triebwagen fest. „Die müssen wir erst einmal suchen“, sagt Baumgärtner am Mittwochmorgen ob der Schneemassen auf dem Brocken. „Einer Schippe Schnee, die wir wegschaufeln, weht es drei hinterher“, skizziert sie die Wetterbedingungen auf dem Berg: Auf dem Brocken wuchs die Schneedecke laut Deutschem Wetterdienst binnen eines Tages von 75 auf 103 Zentimeter an. „Doch die Wehen reichen auf 2,50 Meter“, versucht die Pressesprecherin ein Bild von der Lage auf dem Gipfel zu geben. Und so sind es am Mittwochmorgen mehr als 30 Mitarbeiter der HSB nebst einigen Helfern befreundeter Bauunternehmen, die den Naturgewalten an der Bahnstrecke trotzen und bis zum Abend zumindest zwei Waggons für den Abtransport freilegen. Die ande- ren sollen am Donnerstag folgen, sagt Baumgärtner, der zufolge zunächst kein regulärer Verkehr zum Brocken und nur eingeschränkte Fahrten bis Schierke möglich seien.
Auch abseits der Brockenrou- te, auf der Strecke zwischen Eisfelder Talmühle, Stiege und Hasselfeld, hat die HSB mittlerweile wegen des stürmischen Wetters und der Verwehungen den Betrieb einstellen müssen, berichtet Baumgärtner. Sie empfiehlt allen Reisenden daher einen Blick in die stets aktualisierten Fahrpläne im Internet.