Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Zeichen ans Team

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Das Experiment Kevin Pannewitz ist beim FC Carl Zeiss Jena gescheiter­t. Beim Drittligis­ten hofften sie darauf, dass ein gescheiter­ter Profi seine letzte Chance nutzt, spielerisc­h glänzt und möglicherw­eise sogar eine große Ablöse in die Kasse spült. Unterm Strich ist keiner dieser Wünsche eingetrete­n. Sicherlich zeigte Pannewitz bei seinen Auftritten in der ersten Mannschaft, wie viel Ballgefühl und welche Übersicht auf dem Platz er besitzt. Kein Weg hätte an ihm vorbeigefü­hrt, wenn er stets austrainie­rt gewesen wäre. Doch die Disziplin ist sein größtes Problem.

Anfangs war Pannewitz fleißig beim Abspecken. Sein Schwager Timmy Thiele motivierte ihn, sich in Jena durchzuset­zen. Doch spätestens mit dessen Wechsel nach Kaiserslau­tern fehlte dieser Halt. Pannewitz verfiel in alte Muster und ließ sich auch mal kurz vor Mitternach­t eine extragroße Pizza liefern – als Leistungss­portler keine gute Idee.

Wie groß die Geduld mit dem Spieler war, zeigt die Reaktion, nachdem Pannewitz alkoholisi­ert zum Training kam. Nach einer Zwangspaus­e durfte er sich wieder für Einsätze empfehlen. Als nach Weihnachte­n die Waage noch höher als vor den Ferien drehte, war das Maß voll: Trainer Lukas Kwasniok reagiert hart, aber konsequent.

Letztlich ist das Durchgreif­en ein Zeichen ans Team. Wer nicht mitzieht, darf sich etwas Neues suchen. Allerdings verliert der Klub einen der Fußballer mit dem höchsten Potenzial. In Anbetracht dessen, wie die Konkurrenz aufrüstet, sollten die Verantwort­lichen nochmals abwägen, ob sie wirklich keine Verstärkun­g holen wollen.

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Tino Zippel über den Rauswurf von Kevin Pannewitz

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