Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Friedrich Merz wird vorerst nur Cdu-berater

Vorsitzend­e Annegret Kramp-karrenbaue­r einigt sich mit dem unterlegen­en Kandidaten auf Einbindung in Parteiarbe­it

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Cdu-chefin Annegret Kramp-karrenbaue­r hat sich mit ihrem unterlegen­en Gegenkandi­daten im Kampf um den Parteivors­itz, Friedrich Merz, auf seine Einbindung in die Parteiarbe­it geeinigt. Merz soll Mitglied in einer bestehende­n Expertenko­mmission zur sozialen Marktwirts­chaft werden und an führender Stelle den Themenbere­ich „Zukunft der transatlan­tischen Beziehunge­n“begleiten, wie die Zeitung „Welt“erfuhr.

Kramp-karrenbaue­r, genannt AKK, schrieb auf Twitter, sie freue sich, dass Merz seine Erfahrung und Kompetenz in der Wirtschaft­s- und Finanzpoli­tik einbringen werde: „Tolle Ver- stärkung unseres Expertenkr­eises aus Vertretern der Wirtschaft und Wissenscha­ft.“

Außerdem soll Merz am Prozess zur Erstellung des neuen Cdu-grundsatzp­rogramms mitwirken. Merz hatte in einer Kampfabsti­mmung auf dem Bundespart­eitag Anfang Dezember äußerst knapp gegen Kramp-karrenbaue­r verloren. Besonders der wirtschaft­sliberale und konservati­ve Flügel der CDU hatten gefordert, Merz in die Cdu-parteiarbe­it einzubinde­n. Der frühere Unionsfrak­tionschef selbst hatte sich zuvor offen für ein Ministeram­t gezeigt. „Ein solches Amt würde ich mir aufgrund meiner Erfah- rung in Wirtschaft und Politik zutrauen.“Dies hatten AKK und Kanzlerin Angela Merkel kühl zurückgewi­esen. Es gebe keinen Grund für einen Umbau der Regierungs­mannschaft. Sie habe bei einem Kabinettsf­rühstück durchgezäh­lt und festgestel­lt: „Das Kabinett war vollzählig“, sagte AKK kurz vor dem Jahres- wechsel. „Es gibt da also für die Kanzlerin keinen Handlungsb­edarf.“

Ob das Merz-lager mit der Wendung dauerhaft Ruhe geben wird, ist offen. Cdu-grande Wolfgang Schäuble betonte zuletzt, es gebe keinen Automatism­us, dass AKK die Kanzlerkan­didatin sei. (dpa/tb)

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