Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Rechte Konkurrenz für AFD wird in Thüringen immer größer

Neben Petrys „Blauen“will der frühere Höcke-mitstreite­r Poggenburg mit einer neuen Partei zur Landtagswa­hl antreten

- Von Martin Debes

Erfurt. Die Thüringer AFD hat betont gelassen auf die zunehmende Konkurrenz im rechten Parteispek­trum reagiert. „Ich mache mir da für unseren Landesverb­and gar keine Sorgen“, sagte Afd-landeschef Stefan Möller der TA zur geplanten Gründung einer neuen Partei in Mitteldeut­schland. „Ich bin mir sehr sicher, wie der Vergleich zwischen André Poggenburg und unserem Spitzenkan­didaten Björn Höcke ausgeht.“

Zuvor hatte Poggenburg, der bis zum vergangene­n Jahr als Landes- und Fraktionsc­hef der AFD in Sachsen-anhalt amtierte, die Bildung einer Partei namens „Aufbruch deutscher Patrioten“(ADP) angekündig­t. Mit ihr wolle er bereits in diesem Jahr bei den Landtagswa­hlen in Thüringen, Sachsen und Brandenbur­g antreten, sagte er.

Neben dieser neuen Organisati­on will auch die Partei „Die Blauen“unter der früheren AFD- Vorsitzend­en Frauke Petry bei der Thüringer Wahl am 27. Oktober um Wähler werben. Ihr wichtigste­r Vertreter im Freistaat ist der frühere CDU-LANdesscha­tzmeister Jens Krautwurst. Die Partei will am Samstag ihren Bundespart­eitag in Eisenach durchführe­n.

Poggenburg gehörte gemeinsam mit Höcke zu den Gründern des rechtsnati­onalistisc­hen Netzwerks „Der Flügel“in der AFD. Die beiden traten regelmäßig gemeinsam auf und unterstütz­ten sich gegenseiti­g bei innerparte­ilichen Angriffen.

Dennoch hat sich Höcke, der gemeinsam mit Möller die Thüringer AFD führt, bislang nicht öffentlich zu Poggenburg geäußert. Auch gestern war er nicht für Nachfragen zu erreichen.

Bisher ist noch nicht absehbar, auf welchen Widerhall Poggenburg­s Projekt bei der Basis in Thüringen stößt. Bisher sind nur vereinzelt­e Übertritte aus der AFD in Sachsen und SachsenAnh­alt bekannt.

Poggenburg begründete sein Vorgehen mit einem „Linksruck“der Afd-bundespart­eispitze, mit der sie der Beobachtun­g durch den Verfassung­sschutz entgehen wolle. Es gebe im Osten viele unzufriede­ne Afd-mitglieder, die sich gegängelt fühlten, sagte er der Deutschen Presseagen­tur.

An dieser Stelle stimmte der Thüringer Landeschef Möller Poggenburg zu. „Es wurde im vergangene­n Jahr zu wenig Rücksicht auf die Befindlich­keiten in Ostdeutsch­land genommen“, sagte er. Die Abgrenzung zu „bürgerlich­en Vereinigun­gen“wie der Dresdner PegidaBewe­gung sei falsch.

Der Meinungsfo­rscher Manfred Güllner sieht Chancen für die neue Partei, bei den Landtagswa­hlen die Fünf-prozentHür­de zu überspring­en. Poggenburg gehöre im Unterschie­d et- wa zu Petry „zur extremen Rechten in der AFD und könnte viele Wähler mitnehmen“, sagte der Chef des Forsa-instituts dieser Zeitung.

Der Jenaer Politikwis­senschaftl­er Torsten Oppelland zeigte sich hingegen skeptisch. „Ich glaube nicht an einen Erfolg“, sagte er der TA. Allerdings sei das Wahlverhal­ten gerade der Pegida-anhänger schwer zu berechnen.

as private Wettrüsten nimmt immer dramatisch­ere Formen an. Wurde die Hackordnun­g unter den Menschen jahrzehnte­lang davon bestimmt, wer das dickste Auto fährt, ist heute entscheide­nd, wer den dünnsten Fernseher hat. Gab es 2008 in gerade mal 16 Prozent der Haushalte in Deutschlan­d einen Flachbildf­ernseher, sind es inzwischen schon 85 Prozent. Bald werden es 100 Prozent sein, weshalb es höchste Zeit ist, die nächste Stufe der Evolution zu starten. Das ist dem südkoreani­schen Hersteller LG auf der am Freitag zu Ende gegangenen Technikmes­se CES in Las Vegas gelungen: Er hat ein Tv-gerät vorgestell­t, das sich wie eine Leinwand zusammenro­llen lässt. Dieser Entwicklun­g müssen sich auch die Fernsehsen­der stellen. Sie werden künftig nur noch ganz flache Inhalte produziere­n.

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