Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Landgericht in Erfurt evakuiert
Bombendrohungen deutschlandweit
Erfurt. Eine Bombendrohung hat am Freitagmorgen das Erfurter Landgericht für gut zwei Stunden komplett lahmgelegt. Die Bombendrohung sei per E-mail bereits am Donnerstagabend eingegangen, aber erst am Freitagmorgen vom Wachpersonal des Justizgebäudes registriert worden, sagte Burghard Keske, Richter und Pressesprecher am Landgericht.
Gegen 7.30 Uhr sei das Gebäude evakuiert worden, danach habe es die Polizei mit Sprengstoffsuchhunden durchsucht. Gerichtsverhandlungen konnten nicht stattfinden. Dazu, wie viele Menschen von der Evakuierung betroffen waren, machte Keske keine Angaben. Die Betroffenen hätten sich während der Durchsuchung vor dem Haus und auf dem Domplatz aufgehalten. Nach gut zwei Stunden durften Personal und Besucher in das Gebäude zurückkehren. Gefunden worden sei nichts, sagte Keske, man fühle sich wieder sicher im Gebäude. „Wir vertrauen da ganz auf die Polizei und ihre Spürhunde“, so der Gerichtssprecher. Inzwischen läuft der Gerichtsbetrieb wieder weitgehend normal.
Auch an den Landgerichten in Magdeburg, Potsdam, Wiesbaden, Saarbrücken, Hamburg und Kiel waren Bombendrohungen per E-mail eingegangen. In einigen Fällen deute der Inhalt auf rechtsextreme Bezüge hin. Auch in Potsdam und Magdeburg wurden die Gebäude geräumt und durchsucht. Mögliche Verbindungen unter den Absendern blieben nach Angaben der Polizei zunächst unklar.