Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

„Auf Deutsch zu singen, ist ein Vorteil für mich“

Samuel Rösch darf sich „The Voice of Germany“nennen und tourt nun zum ersten Mal. Im Interview verrät er, was er von seinem Auftritt in Erfurt erwartet

- Von Victoria Augener

Erfurt. Am 18. Januar treten die Finalisten von „The Voice of Germany“in der Erfurter Messehalle auf. Für den CastingSho­w-gewinner Samuel Rösch wird das Konzert ein kleines Heimspiel, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung verrät.

Herr Rösch, was macht Sie zur Stimme Deutschlan­ds?

Ich war im Finale der einzige Kandidat, der auf Deutsch gesungen hat. Ich denke beim deutschen Publikum war das ein Vorteil für mich. Und vielleicht war ich auch der Sänger, der die meisten Emotionen transporti­eren konnte, der die Zuschauer mit seiner Musik am meisten angesproch­en hat. Erfurt ist der einzige Konzertter­min in Mitteldeut­schland. Dann werden auch viele Menschen aus Ihrer Heimat, dem Erzgebirge, dabei sein. Steigert das die Aufregung?

Oh ja! Auf Erfurt freue ich mich ganz besonders, denn dann werden meine Familie, meine Band und viele Menschen aus meinem Heimatdorf im Publikum sein. Wenn Leute zuhören, die einen von klein auf kennen, ist man schon aufgeregt.

Sie sind der zweite The-voiceSiege­r aus Ostdeutsch­land. Bedeutet Ihnen dieses Detail etwas?

Ich bin 1994 geboren und habe Ost- und Westdeutsc­hland nicht mehr erlebt. Ich identifizi­ere mich eher mit meiner Heimat, dem Erzgebirge. Von daher bin ich stolz darauf, ein The-voiceSiege­r aus dem Erzgebirge zu sein. Auf Ost und West kommt es mir dabei nicht an.

Was bedeutet es Ihnen, auf Deutsch zu singen?

Auf Deutsch kann ich mehr Emotionen in die Songs packen, weil es meine Mutterspra­che ist und ich so auch wirklich verstehe, was ich singe. In der Show hat man gesehen, dass mein Englisch nicht so gut ist. Ich verstehe schon einiges, aber es fällt mir schwerer, Gefühle in einer Fremdsprac­he auszudrück­en.

Sie schreiben Ihre eigenen Songs. Welche Themen möchten Sie damit ansprechen?

Ich möchte Themen anspre- chen, die mich bewegen, und ich hoffe, dass ich so auch meine Zuhörer bewegen kann. Ich und die Mitglieder meiner Band „Paperclip“kommen aus der christlich­en Musikszene. Somit haben wir oft den Glauben thematisie­rt. Doch wir versuchen auch Themen anzusprech­en, die darüber hinausgehe­n: Wo komm‘ ich her? Wo geh ich hin?

Hilft Ihnen Ihr Glaube, mit dem plötzliche­n Ruhm umzugehen?

Mein Glaube ist für mich eine große Stütze und erinnert mich daran, nicht abzuheben. Ich bete auch vor jedem Auftritt. So vergegenwä­rtige ich mir, wo mein Platz im Leben ist und was ich erreichen will. Gott gibt mir Halt, wenn ich auf die Bühne ge- he. Ich stehe nicht allein dort oben.

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FOTO: SASCHA SCHRÖDER Samuel Rösch aus dem Erzgebirge hat die CastingSho­w  gewonnen.

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