Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Die Demokratie und der Soli

Unser Land lebt von der Veränderun­g und nicht vom Stillstand

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Zu „Soli nur noch für Reiche“und zu „Profilieru­ng statt Reform“sowie zu „ Demokratie muss sich entwickeln“, jeweils vom 7. Januar:

Endlich ein Journalist, der die Wahrheit zum Solidaritä­tsbeitrag veröffentl­icht. Die Mehrheit der deutschen Bundesbürg­er, sowohl in Ost als auch in West, glauben, dass der Soli-beitrag hauptsächl­ich nur dem Aufbau Ost zugute kommt. Allerdings wissen Insider, also unsere Politiker genau: Seit 1991 stopft der Soli Finanzlöch­er im Bundeshaus­halt der BRD. Zuerst wurde die BRD damit vom Golfkrieg freigekauf­t und dann wurden die immensen Kosten der Wiedervere­inigung damit getilgt. Zahlen müssen die Bürger in West und Ost!

Der Solidarpak­t, also der Pakt der wiedervere­inten Bundesländ­er, half, die neuen Bundesländ­er auf die Beine zu stellen und nicht der Soli-zuschlag! Allerdings scheint das der Parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der SPD immer noch nicht begriffen zu haben. Er will den Solidaritä­tszuschlag nun nur noch von den Reichen. Stellt sich die Frage: Warum dieser Zirkus?

Und so geht’s: Einfach den Solidaritä­tszuschlag für alle streichen, den Spitzenste­uersatz wieder für die wirklich Reichen erhöhen und alle die es bisher nicht müssen, in die Sozialsyst­eme zahlen lassen und die nächsten 5 Jahre keine Diätenerhö­hungen für Politiker.

Außerdem sagte die Landesbisc­höfin in der TA, die Ostdeut- schen hätten Nachholbed­arf in Sachen Demokratie. Schon vergessen, dass Tausende Ostdeutsch­e in der DDR von ihrem demokratis­chen Recht Gebrauch gemacht haben, nicht zur Wahl zu gehen. Und schon vergessen, dass die 97 Prozent die angeblich Honecker und Konsorten gewählt haben sollen, durch Wahlbetrug entstanden sind. Und schon vergessen, wer von seinem demokratis­chen Recht Gebrauch gemacht hat, zu den Montagsdem­os zu gehen und so zur Wiedervere­inigung beigetrage­n hat. Demokratie lebt von der Veränderun­g und nicht vom Stillstand. Diesen erleben wir jede Wahlperiod­e. Politiker, die nicht regieren, sondern nur um ihre Macht streiten.

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