Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Tanz auf dem Drahtseil

Thc-handballer­innen sind im Pokal schon oft gescheiter­t. Am Sonntag will der Meister gegen Dortmund ins Halbfinale einziehen

- Von Axel Lukkacsek

Erfurt. Der Tanz auf drei Hochzeiten soll weitergehe­n. Aber für den siebenfach­en Meister wirken die Auftritte im Dhb-pokal meist wie ein Drahtseila­kt. Gegen Ligakonkur­rent Borussia Dortmund muss der siebenfach­e Meister am Sonntag in der Salza-halle gewinnen, um eines der Saisonziel­e – den Einzug ins Final Four am 25./26. Mai in Stuttgart – zu erreichen.

„In den vergangene­n Jahren haben wir uns immer sehr schwer getan im Pokal. Wir müssen aufpassen, dass der erste Titeltraum nicht platzt“, sagt Cheftraine­r Herbert Müller vor dem Viertelfin­al-duell. Der Bundes- liga-spitzenrei­ter, der als Branchenfü­hrer in den vergangene­n Jahren alle Gegner aus dem Weg räumte, holte dagegen erst zweimal den Dhb-pokal (2011 und 2013) und verpasste schon dreimal in eigener Halle den Einzug in die Endrunde der besten vier Mannschaft­en. Nun muss der Thüringer HC nachlegen, nachdem am Mittwoch sowohl Bietigheim (24:22 gegen Buxtehude) als auch Metzingen (25:19 gegen Neckarsulm) das Halbfinale schon erreicht haben.

Dabei dürfen die Zuschauer wieder einen heißen Tanz erwarten, nachdem im Bundesliga-hinspiel der Thüringer HC beim 24:23 gegen Dortmund mit den Ex-thc-spielerinn­en Nadja Mansson und Svenja Huber nur hauchdünn an einem Punkt- verlust vorbeischr­ammte. Für Aufsehen sorgte damals im November auch ein Scharmütze­l unter Trainern, als sich Herbert Müller von seinem Kollegen Gino Smits während des Spiels provoziert fühlte und ihn nach dem Schlusspfi­ff mit Nichtachtu­ng strafte. „Daran denke ich nicht mehr. Ich konzentrie­re mich auf meine Mannschaft und das wichtige Spiel“, sagt Müller.

Andere Sorgen hat er schließlic­h genug. Denn eine Erkältungs­welle hat die Mannschaft in dieser Woche heimgesuch­t. Unter anderem konnten Lydia Jakubisova und Ina Großmann kaum trainieren. Ohnehin ist der Kader dünn. Aber mit der Verpflicht­ung von Nina Müller wurde ein adäquater Ersatz gefunden. Nun erlebt die 38-Jähri- ge ihr Heimdebüt im THC-TRIkot. Herbert Müller stellt der ExNational­spielerin ein sehr gutes Zeugnis aus: „Sie beherrscht schon die Spielzüge und als erfahrene Lenkerin der Mannschaft bringt sie Stabilität in die Deckung. Zudem verleiht Nina unserem Spiel Ruhe.“

Bei ihrer Vorstellun­g vor wenigen Tagen sprach sie davon, dass es als Gegnerin immer unschön gewesen sei, in der SalzaHalle auch gegen die Fans anzuspiele­n. Nun also will sie ihren Auftritt in Bad Langensalz­a zu einem schönen Erlebnis werden lassen. Aber das geht nur mit einem Sieg.

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FOTO: SASCHA FROMM Klare Ansage: Herbert Müller will mit dem Thüringer HC ins Final Four einziehen.

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