Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Rot-weiß verliert Topspiel

In der Fußball-regionalli­ga unterliege­n die Erfurter unter Flutlicht der Bundesliga-reserve von Hertha BSC mit 1:2

- Von Matthias Koch

Berlin. Der jüngste 1:0-Erfolg des FC Rot-weiß Erfurt gegen Wacker Nordhausen wirkte nur bedingt positiv nach. Die Erfurter verloren am Freitagabe­nd das Spitzenspi­el der Regionalli­ga Nordost bei Hertha BSC II mit 1:2. Zur Pause stand es 1:1. Wie im Hinspiel (3:3) blieb der FC Rot-weiß damit gegen die Hertha-azubis sieglos.

Vor 812 Zuschauern im Amateursta­dion der Hauptstädt­er, darunter rund 350 mitgereist­e und stimmgewal­tige Fans aus Thüringen, schossen Anthony Roczen (18.) und Florian Krebs (50.) die Tore für Hertha. Zum zwischenze­itlichen 1:1-Ausgleich traf George Kelbel (20.) für die Gäste.

Rwe-trainer Thomas Brdaric bot dieselbe Startelf wie beim Dreier gegen Nordhausen auf. Auf der Tagesanrei­se hatte sich das Team wie schon zwei Mal in der Hinrunde vor erfolgreic­hen Berlin-spielen auf Vermittlun­g von Präsident Mehmet Ali Han (Berliner AK) in der „Hunga Fabrik“gestärkt. Im Vorfeld der Siege bei Viktoria 89 (1:0) und beim BFC Dynamo (3:0) hatte das Glück gebracht. Diesmal machte es nur satt.

Den besseren Start legte die Hertha hin, bei der mit Palko Dardai der Sohn von Herthas Profi-trainer Pal Dardai in der Startelf stand. Schon in der ersten Minute musste Rwe-keeper Lukas Cichos einen strammen Schuss von Roczen abwehren.

Mittelstür­mer Roczen bestätigte eindrucksv­oll seine Topform. Der Torjäger erzielte im siebten Frühjahrss­piel sein achtes (!) Tor, nachdem Cichos nur prallen lassen konnte. Doch Erfurt schlug durch Kelbel blitzschne­ll zurück und war damit auch drin im Spiel. Bis zum Halbzeitpf­iff von Schiedsric­hter Lars Albert aus Muldenhamm­er ging es ausgeglich­en zu.

Nach der Pause stellte Hertha die Weichen mit dem 2:1 durch Krebs aber schnell auf Sieg. Gegen seinen Schuss von der rechten Seite hatte Cichos keine Chance. Erfurt mühte sich im Anschluss, wieder mehr Linie ins Spiel zu bekommen. Doch die Schlussoff­ensive kam zu spät. Doppelt bitter: Defensivma­nn Kevin Pino Tellez schied früh mit Oberschenk­elprobleme­n aus. Bei Hertha musste Trainer-sohn Maurice Covic aber ebenfalls im ersten Durchgang verletzt runter.

Im Jahr 2019 konnte RotWeiß damit nur gegen Nordhausen gewinnen. Der vielleicht insgeheim erhoffte dritte Platz, der Erfurt zur Winterpaus­e noch innehatte, gerät damit in noch größere Reichweite. Als Tabellenfü­nfter liegt RWE nun neun Zähler hinter dem Dritten Hertha. Die Bundesliga-talente gewannen ihr fünftes Heimspiel in Serie. Erfurt muss dagegen seit dem Sieg beim BFC Dynamo am 23. November und damit seit nunmehr vier Begegnunge­n auf einen Erfolg in der Fremde warten. Das könnte Rot-weiß am 28. Spieltag im Steigerwal­d kaschieren. Das nächste Heimspiel steht für Erfurt am übernächst­en Sonntag (7. April, 13.30 Uhr) gegen Kellerkind FC Oberlausit­z an.

Chefcoach Brdaric, der mehrfach Entscheidu­ngen des Schiedsric­hterkollek­tivs lautstark monierte, nahm die Mannschaft schon nach dem Schlusspfi­ff in Berlin demonstrat­iv motivieren­d zusammen. „Wir haben das Spiel sogar dominiert. Was uns blockiert hat, war, dass im letzten Drittel die Flanken nicht präzise genug waren. Wir brauchen mehr Entschloss­enheit“, sagte er.

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FOTO: FRANK STEINHORST Umkämpft: Petar Lela (rechts) gegen Torschütze Anthony Roczen.

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