Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Unendliche Geschichte um Dorfteich in Mauderode
Löschwasserreserve wird dringend gebraucht, aber es gibt bürokratische Hürden. Mit Nahwärmenetz ist man weiter
Mauderode. „Seit über zehn Jahren kämpfen wir um den Dorfteich, die einstige größte Löschwasserreserve im Ort“, sagt Feuerwehrchef Gerald Krug. Dieser wird von einer Quelle im Wald oberhalb von Mauderode gespeist, doch der Teich ist verschlammt und zugewachsen. Er kann folglich nicht mehr als Löschwasserspeicher dienen. Doch die Feuerwehr ist auf das zusätzliche Wasser angewiesen, denn die Reserven im Ort sind eher dünn.
„Beim Brand einer Gartenlaube hatte die Feuerwehr Probleme, den notwendigen Druck herzustellen“, berichtet Werthers Bürgermeister Hans-jürgen Weidt (pl) über den Ortsteil. „Wir müssen aber unserer Pflichtaufgabe nachkommen, den Brand- und Katastrophenschutz zu gewährleisten“, verweist er auf die Verantwortung der Verwaltung.
Der Teich müsste geöffnet, der Schlamm herausgeholt und dann wieder abgedichtet werden. Dann würde ein sogenannter Absteller eingebaut, so dass das schon vorhandene Rohrsystem in den Ort wieder genutzt werden kann, um die Staustufe zu speisen, verdeutlicht Feuerwehrchef Krug das Vorhaben.
Mauderode nimmt derzeit mit anderen Ortsteilen von Werther am neuen Dorferneuerungsprogramm teil. Also eigentlich die besten Voraussetzungen, um den Löschteich wieder funktionsfähig zu machen. Doch so einfach, wie sich Bürgermeister und Feuerwehrchef gedacht haben, ist es nicht. Zum einen hat die Untere Naturschutzbehörde ihre Stellungnahme noch nicht abgegeben. Und zum anderen fehlt der Eigentumsnachweis.
„Das Gelände gehört der Gemeinde, diese steht aber aus unerfindlichen Gründen nicht im Grundbuch“, verdeutlicht Krug. Folglich müsste das Grundstück rückübertragen werden. „Das bedeutet, dass wir unser eigenes Grundstück noch einmal kaufen müssen“, legt Bürgermeister Weidt den Finger in die Wunde. Und die Gemeinde wäre bereit, alle naturschutzrechtlichen Auflagen zu erfüllen. „Für uns ist wichtig, eine Vorinformation für die Förderstelle zu erhalten, dass das Projekt nicht grundsätzlich auszuschließen ist“, erläutert Weidt. Denn nur mit Fördermitteln ist das Projekt zu stemmen.
Der Bürgermeister will in den kommenden Wochen seine Kontakte zur Politik nutzen, um eine Lösung zu finden.
Viel weiter ist er mit seinem Projekt des Nahwärmenetzes in dem mit 156 Einwohnern kleinsten Ortsteil von Werther. „Am 3. Juli findet in Mauderode die zweite Informationsveranstaltung zum Thema statt“, informiert er. Dort werde die Auswertung der Erfassungsbögen vorgenommen, die etwa die Hälfte der Grundstückseigentümer im Dorf ausgefüllt hatte. Weiter wird es Informationen zur Größe des Netzes und zu den Kosten geben.
„Zurzeit prüfen wir sämtliche Fördermöglichkeiten, um die bestmögliche Förderung zu erzielen“, so der Bürgermeister weiter. Am Ende des Tages sollen auch der Preis der Wärmekosten präsentiert werden. „Das Wärmenetz auf Grundlage einer Holzhackschnitzel-anlage sichert uns Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und deren Preisentwicklung“, verweist der Bürgermeister auf die Vorteile.
Das kleine Dorf Mauderode ist damit Vorreiter für die Nutzung alternativer Energien im Landkreis. Fehlt nur noch die Lösung für den Löschteich.