Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Mit dem W50 zurück zu den Wurzeln der Ifa-geschichte

Ifa-tours-gemeinscha­ft startet Route durch alle ostdeutsch­en Bundesländ­er am einstigen Nordhäuser Ifa-motorenwer­k

- Von Marco Kneise

Nordhausen. Auf einer historisch­en Zeitreise zurück zu den Wurzeln der Ifa-nutzfahrze­uge befindet sich derzeit die IFATours-gemeinscha­ft. Die Route führt den Konvoi, der ausschließ­lich aus Lastkraftw­agen des Industriev­erbands Fahrzeugba­u (IFA) besteht, durch alle fünf Bundesländ­er in Ostdeutsch­land, um alle wichtigen Orte der Ifa-nutzfahrze­uggeschich­te zu besuchen. „Eine Reise, die es so bisher noch nicht gegeben hat“, ist sich Initiator Renato Pietsch sicher und schwärmt von der einwöchige­n Tour, die bis kommenden Sonntag geht.

Startpunkt war am Montagvorm­ittag das einstige IFA-MOtorenwer­k in Nordhausen. Hier sammelten sich die ersten Teilnehmer mit ihren Ifa-fahrzeugen in der Montaniast­raße, um etwas über die Geschichte und den Werdegang der Motorenpro­duktion zu erfahren. Im Anschluss an diesen lehr- und aufschluss­reichen Besuch startete der Ifa-konvoi in Richtung Osten, nach Werdau zum IFAKraftfa­hrzeugwerk „Ernst Grube“. „Dem Werk, wo einst die Ifa-lastkraftw­agen G5, H6/ H6B, S4000 sowie der Zweiseiten-kippanhäng­er HW 80 hergestell­t wurden. Auch wurde hier der legendäre IFA-LKW W50 entwickelt und bis zur Serienreif­e gebracht“, so der Eichsfelde­r und erklärt, dass daher der Buchstabe W in der Bezeichnun­g des Lastkraftw­agens aus Ddr-zeiten kommt.

Nach Ankunft des Konvois in Werdau erfolgt die erste Übernachtu­ng. „Doch nicht irgendwo, sondern in einem Autokino, wo es einen Filmbeitra­g für die Teilnehmer geben wird“, sagt Renato Pietsch, der mit seinem Ddr-laster schon die halbe Welt bereiste und damit den W50 Stück für Stück überall bekannt macht.

Am darauf folgenden Tag stehen ein Besuch der ehemaligen Ifa-werke sowie ein Rundgang im Stadtmuseu­m auf dem Programm. Im Anschluss wird es ein Treffen mit den Organisato­ren des legendären IFA-NUTZfahrze­ugtreffens Werdau geben. Von Werdau geht es dann nach Ellenfeld, wo der Besitzer einer großen privaten Lkw-oldtimersa­mmlung mit vorwiegend Fabrikaten aus den ehemaligen sozialisti­schen Ländern zur Besichtigu­ng geladen hat. Mit vielen Eindrücken im Gepäck setzt sich der Konvoi mit weiteren zugereiste­n Teilnehmer­n in Richtung Norden nach Ludwigsfel­de in Bewegung, wo einst die Serienprod­uktion des IFA-LKW W50 in dem extra neu errichtete­n Werk begann. Unterwegs werden sich immer wieder einige Ifa-fahrzeuge anschließe­n. Gefahren wird bis in die Abendstund­en hinein, um dann in Wittenberg ein Ifa-tours-nachtlager zu beziehen.

Ein Nordhäuser, der unterwegs mit seinem W50 hinzustoße­n wird, ist Ronald Breitung. Sein türkisfarb­enes Schmuckstü­ck aus Ddr-zeiten hat er so umgebaut, das er es wie ein Wohnmobil verwenden kann. Sein Vorbesitze­r war damit sogar in Afrika unterwegs. Nun begibt sich Breitung damit auf die gut 1000 Kilometer lange Tour.

In Ludwigsfel­de, wo zu DDRZeiten der größte Standort der der Ifa-nutzfahrze­ugprodukti­on war und die Lastkraftw­agen vom Typ W50 und L60 bis Anfang der 90iger Jahre gebaut wurden, wird ein Besuch des Ifa-museums erfolgen.

Der letzten Punkt der Reise wird Peenemünde auf der Insel Usedom sein. Da dieser Streckenab­schnitt der längste ist und die betagten Lkw-oldies keine Rallye-teilnehmer sind, man sicher reisen und pannenfrei ans Ziel kommen möchte, wird abermals unterwegs ein Nachtlager aufgeschla­gen, denn der Weg sei das Ziel, so Renato Pietsch.

Nach der Übernachtu­ng erfolgt der Aufbruch Richtung Ostsee, wo man den Höhepunkt der Reise ansteuert, das 23. IFATours-treffen. „Hier wird es einige sehr schöne Momente geben, veranstalt­et von den Museumsfre­unden aus Peenemünde“, macht Pietsch neugierig. Denn, nur so viel sei verraten, das Wochenende in Peenemünde wird ganz im Zeichen der Seefahrt stehen.

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FOTOS: MARCO KNEISE () Heike, Conny und Melly von der Ifa-tours-gemeinscha­ft nehmen an der einwöchige­n Zeitreise zu den Wurzeln der IFA-NUTZfahrze­uge teil. Startpunkt der Tour war am Montagmitt­ag am Nordhäuser Ifa-museum.
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Viele Details gibt es an den Ifa-fahrzeugen zu entdecken. So auch dieser kleine Nager in Plüschform.
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Peenemünde auf der Insel Usedom ist am kommenden Wochenende das Ziel der Ifa-tours-gemeinscha­ft.
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Ein Konvoi aus neun IFA-LKWS positionie­rte sich vor dem Start auf dem Parkplatz am Ifa-museum.

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