Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Ärger über die AFD im Landratsam­t

Landrat spricht von obskurem Vergleich

- Von Hans-peter Blum

Nordhausen. Eine Pressemitt­eilung der Afd-kreistagsf­raktion unter dem Titel „4500 Euro Unterhalt für ein Kind – davon träumt der deutsche Familienva­ter“hat für erhebliche­n Ärger im Nordhäuser Landratsam­t gesorgt. „Der Artikel richtet sich gezielt gegen die Maßnahmen der Jugendhilf­e im Bereich der ausländisc­hen minderjähr­igen Flüchtling­e. Durch eine obskure Zusammenfü­hrung von statistisc­hen Daten hat Kirsten Paarmann im Namen der Afd-fraktion versucht, die Ausgaben für die Betreuung von unbegleite­ten minderjähr­igen Flüchtling­en in Misskredit zu ziehen“, sagte Landrat Matthias Jendricke (SPD) gestern. „Ich hatte ausdrückli­ch darauf hingewiese­n, dass die Kosten für die Betreuung ausländisc­her minderjähr­iger Flüchtling­e sich im Grunde nicht von den üblichen Kosten der Jugendhilf­e wie auch für deutsche Minderjähr­ige unterschei­det“, so Jendricke.

Als Reaktion darauf verschickt­e Jendricke gestern einen Brief an die Fraktionsv­orsitzende­n der im Kreistag vertretene­n Parteien. Darin fordert er diese auf, die grundsätzl­iche Absprache zur Besetzung von Ausschussv­orsitz und Stellvertr­etung neu zu bewerten. So konnte im Jugendhilf­eausschuss kein stellvertr­etender Ausschussv­orsitzende­r (von der AFD) gewählt werden, da in diesem Ausschuss auch die Vertreter von freien Trägern stimmberec­htigt sind. „Nach dem nun vorliegend­en Artikel ist es mir nicht mehr möglich, hier für einen Interessen­ausgleich zugunsten der AFD zu sorgen“, so Jendricke.

Newspapers in German

Newspapers from Germany