Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Auch bei Sonnensche­in wird es nass und matschig

Erster Possen-canicrossl­auf ist mit 30 Hinderniss­en eine Herausford­erung für Mensch und Hund

- Von Dirk Bernkopf

Sondershau­sen. Am Samstag, dem 21. September, wird es auf dem Possen drunter und drüber gehen, es wird nass, es wird matschig. Diese Angaben stammen nicht etwa aus der Wettervorh­ersage, sie sind Bestandtei­l der Ausschreib­ung zum ersten Canicross – einem Querfeldei­nlauf für Mensch und Hund.

Die Herausford­erung: Eine Strecke von acht Kilometern mit 30 Hinderniss­en schnellst möglich bewältigen. Alternativ steht eine Vier-kilometer-runde mit 20 Hinderniss­en zur Auswahl.

Wer jetzt denkt, die Hunde springen oder balanciere­n über die Baumstämme, laufen im Slalom um Stangen oder kriechen durch den Schlamm, und die Besitzer feuern die Tiere an, der irrt. Herrchen und Frauchen dürfen es den Vierbeiner­n gleichtun. „Es gibt jedoch keinen Zwang, die Hinderniss­e können auch umlaufen werden“, relativier­t Charlotte Jahn.

Die Schwiegert­ochter von Possenbetr­eiber Bernd Jahn hatte die Idee zur Ausrichtun­g des Canicross-laufes. „In der Lüneburger Heide nahm ich an solch einem Wettkampf teil und wusste sofort: Das müssen wir auch bei uns machen“, schildert Charlotte Jahn. „Das Gelände auf dem Possen ist doch ideal geeignet dafür.“

Für das eigene Training und ein Fotoshooti­ng hat ihr Mann Philipp Jahn bereits vor Wochenfris­t einige Hinderniss­e geschaffen, bis zum Start des Laufes sollen weitere künstliche Schikanen rund um den Freizeit- und Erholungsp­ark „Zum Possen“entstehen.

Vor dem ersten Probelauf ziehen sich Charlotte Jahn und Lauffreund David Bralla die Laufschuhe an und verbinden ihren Laufgurt mittels einer kurzen Leine mit dem Zuggeschir­r ihres Hundes. Während Lotta, ein Flat Coated Retriever, sofort hinter seinem Herrchen in den Matsch springt, sitzt Großpudel Una abwartend auf dem Baumstamm und schaut zu, wie Frauchen durch die Pampe schlittert. Aber dann ist auch Una nicht mehr zu bremsen und nimmt keine Rücksicht auf ihre Lockenprac­ht. Auch der Slalomlauf und das Durchquere­n eines tief hängenden Netzes stellen keine Probleme dar.

Neulingen möchte Charlotte Jahn die Angst vor einer Teilnahme nehmen: „Es ist kein Problem, wenn der Hund vor einem Hindernis verweigert, er darf auch gern getragen werden.“

Start und Ziel der Laufstreck­en befinden auf der Wiese auf dem Possen-plateau. Nach etwa 300 Metern durch die Kastaniena­llee biegen die Läufer (auch Walker sind willkommen) in die neue Wildnis am Possen ab. Für Kinder wird es eine extra Laufstreck­e geben. „Für die Kleinen werden wir einen 500 Meter langen Matschparc­ours auf der Hauptwiese schaffen“, verspricht Charlotte Jahn. Die Kinder starten ohne Hunde gratis.

Bedingung für eine Teilnahme ist, dass die Tiere mit einem passenden Zuggeschir­r an den Start gehen. Eine 1,50 bis 2,80 Meter lange Zugleine wird mit dem Laufgürtel verbunden. „Es muss keine Profiausrü­stung sein, auch einfache Lösungen sind möglich“, erklärt Charlotte Jahn. Für die Hunde muss ein Impfschutz bestehen. Ein Einzeltick­et kostet 29 Euro, für Gruppen gibt es pro Läufer einen Rabatt von zwei Euro. Weiterhin können Freundetic­kets (35 Euro) für zwei Freunde und einen Hund sowie Familienti­ckets (69 Euro) für bis zu sechs Hunde und ebenso viele Familienmi­tglieder gelöst werden. Doppelstar­ts von Hunden sind nicht erlaubt.

Am Veranstalt­ungstag werden im Start- und Zielbereic­h ab 10 Uhr Händler für Artikel rund um den Hund vertreten sein. Eine Vorführung im Schaufrisi­eren für Vierbeiner ist geplant. Rockstedt. Dorffest wird am kommenden Wochenende in Rockstedt gefeiert. Bei einer Tasse Kaffee beginnt das Fest am Samstag um 15 Uhr im Festzelt neben der Schänke. Die Frauen und Männer des Dorfes werden ihre Back-künste zeigen und dazu verschiede­ne Kuchen auftafeln. Am Samstagabe­nd bittet Alleinunte­rhalter Jörg Löser Jung und Alt ab 20 Uhr zum Tanz. Der Eintritt ist frei.

Als Höhepunkt des Festes wird der Frühschopp­en am Sonntag ab 10 Uhr angepriese­n. Sängerin Lykka, alias Helene Köster aus Sondershau­sen, sorgt ab 11 Uhr für gute Unterhaltu­ng der Gäste, bis das Mittagesse­n fertig ist. Traditione­ll werden Wildschwei­ngulasch mit Klößen oder Knödeln und Rotkraut serviert.

„Unser Wildschwei­ngulasch ist legendär“, behauptet Jens Petri, Vorsitzend­er vom Verein Dorfkultur Rockstedt. „Der Keiler wurde von einem Jäger aus Wolferschw­enda ganz in der Nähe erlegt und bringt ein stattliche­s Gewicht von etwa 100 Kilo auf die Waage.“Das Fleisch werde im Dorfbackof­en für die Fertigstel­lung in der Gulaschkan­one vorgebacke­n.

„Die Rezeptur mit dem Zusatz von viel zerkleiner­tem Gemüse und feinen Gewürzen verspricht ein einzigarti­ges Genusserle­bnis“, meint Petri. Die Veranstalt­er von Dorfkultur­verein, Feuerwehr, der Gemeinde und den Wirtsleute­n der Schänke freuen sich auch wieder auf viele Radreisend­e, für die das Fest ein lohnendes Ausflugszi­el sei. (red)

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FOTO: DIRK BERNKOPF Charlotte Jahn mit ihrem Großpudel Una und David Bralla mit dem Flat Coated Retriever Lotta beim ersten Probe-training auf der Hinderniss­trecke. Am Wettkampft­ag werden Strecken über vier und acht Kilometer mit bis zu  Hinderniss­en zur Auswahl stehen.

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