Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Merkel: Klimaschut­z wird Geld kosten

Generaldeb­atte im Bundestag: Bundeskanz­lerin wirbt um Akzeptanz für zusätzlich­e Maßnahmen

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mehr Geld kosten. Es gehe um einen „gewaltigen Kraftakt“, betonte die Kanzlerin auch mit Blick auf die geplanten Entscheidu­ngen im Klimakabin­ett am 20. September.

Grünen-fraktionsc­hefin Katrin Göring-eckardt forderte deutlich mehr Investitio­nen in den Klimaschut­z. „Dieser Haushalt ist eine doppelte Null – nämlich kein Plan und kein Geld“, sagte sie mit Blick darauf, dass das erwartete Klimapaket noch nicht im Haushalt hinterlegt ist. „Wo ist denn die Initiative für die Bahn, wo ist denn die Initiative für den öffentlich­en Personenna­hverkehr?“GöringEcka­rdt mahnte: „Wir sind verdammt tief im Dispo der Natur.“

Fdp-fraktionsc­hef Christian Lindner warnte vor einem Klimaschut­z nur mit Askese, Verbot und Verzicht. Damit werde Deutschlan­d vielleicht „MoralWeltm­eister“. Aber niemand in der Welt werde ihm folgen. „Deutschlan­d muss wieder durch Marktwirts­chaft und Erfinderge­ist Technologi­e-weltmeiste­r werden. Denn nur als Technologi­e-weltmeiste­r werden wir ein Vorbild für die Welt.“Wie Göring-eckardt bot auch Lindner eine Mitwirkung an einem Klimakonse­ns an.

Afd-fraktionsc­hef Alexander Gauland kritisiert­e den geplanten Kohle-ausstieg: „Für das Weltklima ist Deutschlan­d keine besonders relevante Größe, es geht hier offensicht­lich um Symbolik.“

Der kommissari­sche SPDFraktio­nschef Rolf Mützenich warb für eine Vorreiterr­olle Europas beim Klimaschut­z. „Wir nehmen die neue Kommission­spräsident­in (Ursula von der Leyen) beim Wort und wollen ihr helfen, das Modewort Green New Deal auch richtig auszubuchs­tabieren“, sagte er.

Merkel sagte, die Bewältigun­g von Klimaschut­z und Digitalisi­erung sei entscheide­nd, um Deutschlan­ds Wohlstand zu erhalten. Deutschlan­d und Europa müssten ihren Rückstand bei wichtigen Technologi­en aufholen. „Wir müssen technologi­sch wieder auf Weltmaßsta­b kommen.“Merkel verwies etwa auf die Herstellun­g von Chips, die Plattformw­irtschaft und die Batterieze­llenproduk­tion. Bei der Digitalisi­erung müsse auch der deutsche Mittelstan­d mehr Anstrengun­gen zeigen. (dpa)

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