Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Heftige Unwetter auf Mallorca
Tornados führten zu Wasserhosen. Sturmwarnung für die Balearen ausgesprochen
Auf Mallorca hat sich der Sommer mit heftigen Unwettern verabschiedet. Schwere Stürme, starke Regenfälle und Hagel haben die spanische Urlaubsinsel nach Medienberichten seit Dienstag fest im Griff.
In der Nacht zum Mittwoch wurde die Wetterwarnung zeitweise von der Stufe Orange auf Rot angehoben, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Der geplante Schulbeginn sei in mehreren Ortschaften um einen Tag auf Donnerstag verschoben worden, schrieb die Regierung der Balearen auf Twitter. Die Plattform „Reisereporter“berichtete von zwei Tornados, die am Dienstag vor der Insel gesichtet wurden. Touristen und Einheimischen habe sich ein spektakulärer Blick geboten, einige hielten das Wetterphänomen auf Fotos und Videos fest. Das Land erreichten die Wasserhosen nicht.
Verletzte oder größere Schäden wurden bislang nicht gemeldet, aber der Notfalldienst der Inselgruppe berichtete von umgeknickten Bäumen, überschwemmten Gebäuden und Straßen sowie losgerissenen oder auf Grund gelaufenen Booten. In der Berggemeinde Escorca fielen den Angaben zufolge 154 Liter Regen pro Quadratmeter .
Am Flughafen in der Hauptstadt Palma gab es Verspätungen, einige Flüge mussten nach Ibiza umgeleitet werden.
Der staatliche Wetterdienst Aemet warnte für die gesamte Balearengruppe vor „Platzregen und Stürmen“. Eine Wetterberuhigung soll sich erst am Donnerstag einstellen.
Stürme sind am Ende des Sommers auf Mallorca üblich: Das Phänomen wird als „gota fria“, also: „Kalter Tropfen“bezeichnet. Stark schwankende Temperaturen zwischen Meer und Luft führen zu heftigen Gewittern. Auch die vor Palma gesichteten Wasserhosen sind keine Seltenheit. Gleich zwei auf einmal haben aber wohl auch die langjährigsten MallorcaUrlauber bislang nicht zu Gesicht bekommen.
Im vergangenen Jahr kam es im Zuge der Unwetter zu einer verheerenden Flutkatastrophe: Bei starken Regenfällen Anfang Oktober sammelte sich viel Wasser in den Bergen an und stürzte ins Tal. 13 Menschen starben. (dpa)