Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Kunstfest meldet mehr als 22.000 Besucher
7818 haben ein Ticket gekauft. Die anderen tummelten sich demnach auf Veranstaltungen mit freiem Eintritt
Weimar. Eine leichtere Steigerung gegenüber dem Vorjahr hat das Kunstfest Weimar am Donnerstag gemeldet. Demnach verkaufte das am vergangenen Samstag zu Ende gegangene Festival 7818 Karten. Den deutlich mehr Tickets entsprechend, die diesmal angeboten wurden, bedeutet das eine Auslastung von 68 Prozent. Zugleich schätzt das Kunstfest die Besucherzahl seiner dreißigsten Ausgabe auf insgesamt über 22.000: angesichts einer Vielzahl von Veranstaltungen, die wiederum im öffentlichen Raum sowie bei freiem Eintritt stattgefunden haben.
Über 200 Einzelveranstaltungen fanden dem Kunstfest zufolge seit dem 21. August statt: eine Reihe davon parallel und zeitgleich. „Wir kannibalisieren uns manchmal selbst“, hatte der neue künstlerische Leiter, Rolf C. Hemke, deshalb während des Festivals einmal eingeräumt. Zudem stießen etwa zwei Sonntagnachmittagsaufführungen im großen Haus des DNT auf eher geringe Resonanz.
Er versuche, die Breite künstlerischen Schaffens abzudecken, so Hemke im Publikumsgespräch zum Finale, und auch „für die Weimarer zu denken“. Dass das nicht immer leicht ist, hatten bereits seine Vorgänger erfahren. 2020 beschäftigt sich das Festival mit „100 Jahren Thüringen“. Ein Fokus liegt zudem auf westafrikanischem Tanz. Im Musiktheater wird eine vom Kunstfest beauftragte Komposition uraufgeführt, ein zeitgenössisches Bach-projekt erlebt die deutsche Erstaufführung. Erneut dabei sind Theaterkünstler wie Ali Chahrour, Falk Richter, Benjamin Verdonck und das Duo Gintersdorfer/klaßen. (mh)