Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

„Meinen Erfolg bekomme ich gar nicht so mit“

Marc Jung, Künstler aus Erfurt, spricht im Ta-podcast über seine Anfänge, die Familie und seine Heimatstad­t

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Erfurt. Großformat­ig, grell und bunt sind die Bilder und Collagen des Erfurter Künstlers Marc Jung. Inzwischen zeigt der 33-Jährige seine Werke in Ausstellun­gen im In- und Ausland und er verkauft sie in alle Welt. Im Ta-podcast „Hollitzer trifft“spricht Marc Jung über seine Anfänge, seinen Umgang mit dem Erfolg, seinen Opa und die Erbkrankhe­it Chorea Huntington. Seine Antworten in Auszügen – Jung über ...

... seine Anfänge

Ich hatte 2009 meine erste Einzelauss­tellung im Erfurter Kunsthaus. Da habe ich gleich zehn Bilder verkauft. Das war ein riesiger Schritt. Einige Zeit später gingen meine Arbeiten dann auch ins Ausland; Axel Rose, der Sänger von Guns N’ Roses, hat Bilder gekauft, der Rapper Jay-z auch. Ich freue mich ganz besonders, dass ich zu meinem zehnjährig­en Jubiläum in der Kunsthalle in Erfurt ab Anfang November eine Ausstellun­g zeigen darf.

... über seinen Umgang mit Erfolg Ich bekomme meinen Erfolg hier in Erfurt gar nicht so mit, weil ich hier in meinem normalen Umfeld bin. Klar, das war mal eine Überlegung, nach Berlin zu gehen. Ich habe das dann nicht gemacht, weil ich Angst davor hatte, dort unterzugeh­en. Trotzdem hab ich dort inzwischen im Stadtteil Pankow auch ein Atelier.

... über Chorea Huntington

Mein Vater ist an dieser Krankheit gestorben. Bei mir stehen die Chancen 50:50, dass ich sie geerbt habe. Den Test, mit dem man das nachweisen kann, habe ich aber nicht gemacht. Als ich vor ein paar Jahren die Nachricht bekam, ging das mit der Malerei bei mir richtig los.

... seinen Opa

Wir sind eine kleine Familie, manchmal gibt es Zoff, aber wir vertragen uns schnell wieder und unterstütz­en uns gegenseiti­g. Bis vor sechs Jahren habe ich noch zu Hause gewohnt. Mein Opa – er ist 83 – spielt eine große Rolle in meinem Leben. Er hat mir zum Beispiel geholfen, mein Atelier neu zu ordnen und die Regale mit mir zusammen gebaut. Und ich freue mich, dass er meine Bilder verpackt und an die Käufer schickt. Ich poste öfter auf Instagram Fotos von ihm.

... das Ringen

Bevor ich Basketball gespielt habe, war ich Ringer. Durch meinen Vater bin ich dazu gekommen. Mit dem PSV Erfurt sind wir in die 2. Bundesliga aufgestieg­en. Als ich 18 war, habe ich damit aufgehört. Danach ging es mit dem Basketball los, das mache ich immer noch mit Feuer.

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