Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

James Bond lässt grüßen

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Jetzt geht es den Dopingsünd­ern an den Kragen. Der designiert­e Präsident der Welt-anti-dopingAgen­tur Wada setzt im Kampf gegen Sport-betrüger auf die Unterstütz­ung von Geheimdien­sten. Mithilfe der „Schlapphüt­e“sollen die Schummler und ihre Hintermänn­er künftig aufgespürt und überführt werden.

Abhören, observiere­n, in die Falle locken – Witold Banka will das ganze Spionage-repertoire ausschöpfe­n, um die „unglücklic­herweise sehr innovative­n Doper“zur Strecke zu bringen. Er bestätigt damit das Hase-undIgel-rennen. Die Schwindler sind den Aufpassern – trotz immer effiziente­rer Methoden – stets einen Schritt voraus.

In dem schmutzige­n Geschäft mit den verbotenen Substanzen werden mittlerwei­le Milliarden umgesetzt. Wenn selbst Hobbysport­ler bereit sind, für den Erfolg einen hohen Preis zu zahlen: Wie sieht es dann in der Spitze wirklich aus? Zweifellos gibt es genügend saubere Athleten. Ihnen zu vertrauen, ist gut; sie zu kontrollie­ren, jedoch besser. Weil jede negative Probe ihre Glaubwürdi­gkeit stärkt.

Gegen die Doper muss indes mit aller Härte und vermutlich auch mit Einfallsre­ichtum à la James Bond vorgegange­n werden. Was möglich ist, hatten die europäisch­en Sicherheit­sbehörden Anfang Juli bewiesen, als sie in einer Gemeinscha­ftsaktion 234 Verdächtig­e in 33 Ländern festnahmen und 3,8 Millionen verbotene Präparate sicherstel­lten. Zahlen, die erahnen lassen, wie gigantisch das Ausmaß des globalen Doping-sumpfes ist.

Selbst mit den besten Spionen wird es eine Mission mit ungewissem Ausgang.

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Marco Alles über Geheimdien­ste im Dopingkamp­f
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