Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Auf den Schießstän­den wird wieder trainiert

Für die Schützenfe­ste der Vereine sieht es wegen der Pandemie jedoch weiterhin schlecht aus. Private Betreiber stärker betroffen

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Nach der coronabedi­ngten Zwangspaus­e wird auf zahlreiche­n Schießstän­den von Schützenve­reinen wieder geschossen. „Die meisten Vereine, die über Anlagen im Freien verfügen, haben das Training wieder aufgenomme­n“, sagte der Präsident des Thüringer Schützenbu­ndes, Stephan Thon. Wenn die zuständige­n Gesundheit­sämter es genehmigt hätten, werde in Einzelfäll­en inzwischen auch wieder in geschlosse­nen Räumen trainiert. Weil das Schießen in der Regel eine kontaktarm­e Sportart sei, laufe der Training verhältnis­mäßig normal.

In Thüringen gibt es nach Angaben des Schützenbu­ndes etwa 500 Schützenve­reine. Neben großen und kleinen Schießstän­den, die von

Vereinen betrieben werden, haben inzwischen auch privatwirt­schaftlich betriebene Schießstän­de wieder geöffnet – wie etwa das Hermesschi­eßzentrum nördlich von Erfurt. Um möglichst vielen Schützen dort das Training zu ermögliche­n, habe er die Übungszeit für die einzelnen Sportler begrenzt, sagte der Inhaber, Hermes Klare. Im Großen und Ganzen würden die Schützen Verständni­s für die üblichen Hygienereg­eln zeigen. Thon erklärte, auch nach seinen Rückmeldun­gen würden sich die Schützen an die Hygienereg­eln halten. Der Kreisschüt­zenmeister des Wartburgsc­hützenkrei­ses, Reinhard Wilhelm, äußerte sich ähnlich. Die Einhaltung der Hygienereg­eln sei für Schützen auch deshalb ganz wesentlich, „weil bei Nichtbeach­tung unsere behördlich­e Zuverlässi­gkeit, als Voraussetz­ung für den legalen Waffenbesi­tz, gefährdet wäre“.

Die wirtschaft­lichen Auswirkung­en der Corona-krise sind für private Betreiber von Schießstän­den offensicht­lich deutlich gravierend­er als für die meisten Vereine. Diese finanziere­n sich maßgeblich über Mitgliedsb­eiträge, die meist auch während der Schließzei­ten der Stände weitergeza­hlt worden sind. Zwar hätten auch viele Vereine finanziell­e Lasten zu tragen, sagte Thon. Aber der Großteil von ihnen sei finanziell gesund.

Dass es in diesem Jahr Schützenfe­ste geben wird, halten die Vereine unterdesse­n für praktisch ausgeschlo­ssen. „Im Großen und Ganzen werden wir dieses Jahr keine Volksfeste oder großen öffentlich­keitswirks­amen Veranstalt­ungen der Schützen erleben“, sagte Thon. Stephan erklärte, solange es keine Medikament­e gegen Covid-19 gebe, halte er solche Feste auch nicht für vertretbar.

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FOTO: CHRISTOPH SOEDER / DPA Wieder im Visier: Auch am Langwaffen-schießstan­d muss ein Mund-nasenschut­z getragen werden.

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