Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Hoeneß Prophezeiung
9-Punkte-woche für Meister des Geisterfußballs. Sané kommt wohl. Havertz-transfer unrealistisch
Die Pfingst-botschaften aus München klangen wenig ermutigend für alle Bayern-jäger. Und das nicht nur akut, sondern über die Corona-krise hinaus. Beim 5:0 gegen Düsseldorf präsentierte sich zunächst das von Hansi Flick angeleitete Ensemble des FC Bayern als Meister des Geisterfußballs.
Der langjährige Macher Uli Hoeneß (Bild) prophezeite von seinem Alterssitz am Tegernsee „eine neue
Bayern-ära“mit dem von ihm erhofften Neuzugang Leroy Sané. Und dann meldete sich auch noch der künftige Vorstandsboss Oliver Kahn bei zu Wort: „Juventus Turin ist achtmal nacheinander italienischer Meister geworden. Ich glaube, unsere Jungs wollen das toppen.“
Coach Flick ist fokussiert auf die Gegenwart – und die leuchtet sportlich rosarot. Das Torfestival gegen überforderte Düsseldorfer Abstiegskandidaten rundete eine Neunpunkte-woche meisterlich ab. Flick war sehr angetan von seinem Kollektiv um Topscorer Robert Lewandowski und dem von ihm extra hervorgehobenen Vorarbeiter Leon Goretzka im Mittelfeld. „Es ist immer schwierig, nach einem Highlight wie in Dortmund wieder hundert Prozent auf den Platz zu bringen. Wir haben dem Gegner nicht den Hauch einer Chance gegeben“, sagte Flick. Zur Belohnung spendierte er zwei freie Pfingsttage.
Hoeneß denkt längst über den 30. Meistertitel hinaus. „Ich glaube, wir sind an der Schwelle zu einer tollen
Generation“, sagte der 68-Jährige. Er setzt auf die Mittzwanziger um
Kimmich, Süle,
Gnabry, Coman und bald wohl auch Sané. Hoeneß würde auch den Leverkusener Kai Havertz „gerne haben“, aber diesen Millionentransfer hält er für eher unrealistisch. Aber auch so habe man „eine entwicklungsfähige Elf“.