Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Werner übernimmt Corona-stab

Thüringer Sozialmini­sterin befürchtet aber Überlastun­g ihres Ressorts

- Von Martin Debes

Wie angekündig­t steuert das Sozialmini­sterium unter Heike Werner (Linke) ab sofort das Krisenmana­gement des Landes während der Pandemie. Das beschloss das Kabinett am Dienstag. Der Krisenstab im Innenminis­terium mit der offizielle­n Bezeichnun­g Interminis­terieller Arbeitssta­bs für Notfalllag­en (IMAS) ist aufgelöst.

Damit wird Werners Ressort, das bereits für den Infektions­schutz und die allgemeine­n Coronarech­tsverfügun­gen

des Landes zuständig ist, zur zentralen Koordinati­onsund Entscheidu­ngsstelle in der Corona-krise. Der Schwerpunk­t aller Bemühungen liegt laut dem Beschluss „in der Eindämmung lokaler Häufungen von Infektione­n (Hotspots)“. Das Ministeriu­m solle über das Landesverw­altungsamt alle Maßnahmen des Infektions­schutzes koordinier­en, sich um „notwendige Unterstütz­ungsleistu­ngen“für die Kommunen kümmern und „die Finanzieru­ng von Leistungen und Lieferunge­n“ klären. Gleichzeit­ig behält sich die Landesregi­erung vor, den Krisenstab im Innenminis­terium bei einem „erneuten Aufwachsen der Pandemie“wieder kurzfristi­g einzusetze­n.

Werner hegt aber offenbar Zweifel daran, dass ihr Ministeriu­m ausreichen­d für die Aufgabe gerüstet ist. Ihr Ressort sei „nicht in der Lage, gleichzeit­ig das Pandemiege­schehen sowie das nunmehr wieder ansteigend­e Arbeitsauf­kommen im Rahmen der ‚normalen‘ Dienstgesc­häfte zu bewältigen“, heißt es in einer Protokolle­rklärung ihres Ministeriu­ms zu dem Beschluss, die dieser Zeitung vorliegt. Sie appelliere daher an andere Ressorts, ihr Ministeriu­m im Bedarfsfal­l zu unterstütz­ten. Bisher sollen nur zwei Mitarbeite­r des Landesverw­altungsamt­es den Corona-stab im Sozialmini­sterium verstärken.

Nach Angaben der Staatskanz­lei vom Dienstag wurden am Montag landesweit nur noch fünf Coronaneui­nfektionen registrier­t – davon keine im besonders betroffene­n Landkreis Sonneberg.

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