Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Bleicheröder Discounter wollen wachsen
Hauptausschuss der Landgemeinde segnet Baupläne ab. In den Ortschaften stehen viele Straßenumbenennungen an
Große Lebensmittelmärkte lösten nach der Wende 1989 die Kaufhallen und Tante-emmaläden auch im Südharz ab – drei Jahrzehnte später erlebt die Branche eine Sanierungswelle. In Bleicherode stehen die Discounter Lidl und Netto vor einer Erweiterung. Jeweils 165 Quadratmeter größer werden die Verkaufsflächen, gehen die Pläne auf.
Die Gänge in den Märkten sollen breiter, die Regale niedriger, die Flächen für Produktpräsentationen vergrößert werden. Pro Artikel soll die angebotene Warenmenge künftig größer sein als derzeit. Eine maßgebliche Erweiterung der Produktpalette indes wird nicht angestrebt. Um die Markterweiterungen zu ermöglichen, soll der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet „Gemeindemühlenweg“geändert werden, befand der Hauptausschuss der Landgemeinde in der jüngsten Sitzung. Die Kosten von rund 20.000 Euro müssen die Unternehmen tragen.
Vor allem das Budget der Landgemeinde wird bei einem anderen Thema beansprucht: Hainrode braucht ein neues Feuerwehrfahrzeug, um den örtlichen Brandschutz zu gewährleisten. Kosten des anvisierten Allrad-tragkraftspritzenfahrzeugs: rund 150.000 Euro. Das jetzige Feuerwehrauto sei 36 Jahre alt, erklärt Landgemeindebürgermeister Frank Rostek (CDU). Bedenken, dass Ersatzteile nicht mehr lieferbar sind und das Wissen darum, dass vor allem die Sicherungssysteme für die Besatzung nicht mehr zeitgemäß sind, zwingen zum Handeln.
Rostek geht davon aus, dass das Feuerwehrfahrzeug 2022 den Hainröder Kameraden übergeben werden kann. Dafür müssen schon jetzt die Weichen gestellt werden. Denn vor der Bestellung muss die Förderkulisse geklärt sein: Die Kommune erhofft sich 44.000 Euro vom Land, der Förderantrag soll noch dieses Jahr verfasst werden.
Im Gegensatz zu seinem Nordhäuser Amtskollegen hält Rostek eine Haushaltssperre für derzeit nicht nötig: „Dafür sehe ich keine Veranlassung. Wir kennen es, im Sparmodus zu arbeiten und fahren auf Sicht.“In den nächsten Wochen bekommen viele Einwohner der
Landgemeinde Bleicherode neue Postanschriften – 46 Straßen werden umbenannt.
Die Folgen bekamen vor Monaten schon einige Bürger zu spüren, als Post vom Rentenversicherer nie ankam. Doch es geht nicht allein darum, die Verwechslungsgefahr im Postverkehr zu bannen. Auch besteht solche für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst, werden sie zu Noteinsätzen gerufen. Und das bringt schlimmstenfalls nicht nur Sachwerte, sondern auch Menschenleben in Gefahr.
Für die neuen Straßennamen hat der Hauptausschuss grünes Licht gegeben, nun werden sie in einer Allgemeinverfügung bekannt gemacht.
„Wir kennen es, im Sparmodus zu arbeiten.“Frank Rostek, Cdu-bürgermeister in Bleicherode