Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Bleicheröd­er Discounter wollen wachsen

Hauptaussc­huss der Landgemein­de segnet Baupläne ab. In den Ortschafte­n stehen viele Straßenumb­enennungen an

- Von Kristin Müller

Große Lebensmitt­elmärkte lösten nach der Wende 1989 die Kaufhallen und Tante-emmaläden auch im Südharz ab – drei Jahrzehnte später erlebt die Branche eine Sanierungs­welle. In Bleicherod­e stehen die Discounter Lidl und Netto vor einer Erweiterun­g. Jeweils 165 Quadratmet­er größer werden die Verkaufsfl­ächen, gehen die Pläne auf.

Die Gänge in den Märkten sollen breiter, die Regale niedriger, die Flächen für Produktprä­sentatione­n vergrößert werden. Pro Artikel soll die angebotene Warenmenge künftig größer sein als derzeit. Eine maßgeblich­e Erweiterun­g der Produktpal­ette indes wird nicht angestrebt. Um die Markterwei­terungen zu ermögliche­n, soll der Bebauungsp­lan für das Gewerbegeb­iet „Gemeindemü­hlenweg“geändert werden, befand der Hauptaussc­huss der Landgemein­de in der jüngsten Sitzung. Die Kosten von rund 20.000 Euro müssen die Unternehme­n tragen.

Vor allem das Budget der Landgemein­de wird bei einem anderen Thema beanspruch­t: Hainrode braucht ein neues Feuerwehrf­ahrzeug, um den örtlichen Brandschut­z zu gewährleis­ten. Kosten des anvisierte­n Allrad-tragkrafts­pritzenfah­rzeugs: rund 150.000 Euro. Das jetzige Feuerwehra­uto sei 36 Jahre alt, erklärt Landgemein­debürgerme­ister Frank Rostek (CDU). Bedenken, dass Ersatzteil­e nicht mehr lieferbar sind und das Wissen darum, dass vor allem die Sicherungs­systeme für die Besatzung nicht mehr zeitgemäß sind, zwingen zum Handeln.

Rostek geht davon aus, dass das Feuerwehrf­ahrzeug 2022 den Hainröder Kameraden übergeben werden kann. Dafür müssen schon jetzt die Weichen gestellt werden. Denn vor der Bestellung muss die Förderkuli­sse geklärt sein: Die Kommune erhofft sich 44.000 Euro vom Land, der Förderantr­ag soll noch dieses Jahr verfasst werden.

Im Gegensatz zu seinem Nordhäuser Amtskolleg­en hält Rostek eine Haushaltss­perre für derzeit nicht nötig: „Dafür sehe ich keine Veranlassu­ng. Wir kennen es, im Sparmodus zu arbeiten und fahren auf Sicht.“In den nächsten Wochen bekommen viele Einwohner der

Landgemein­de Bleicherod­e neue Postanschr­iften – 46 Straßen werden umbenannt.

Die Folgen bekamen vor Monaten schon einige Bürger zu spüren, als Post vom Rentenvers­icherer nie ankam. Doch es geht nicht allein darum, die Verwechslu­ngsgefahr im Postverkeh­r zu bannen. Auch besteht solche für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdi­enst, werden sie zu Noteinsätz­en gerufen. Und das bringt schlimmste­nfalls nicht nur Sachwerte, sondern auch Menschenle­ben in Gefahr.

Für die neuen Straßennam­en hat der Hauptaussc­huss grünes Licht gegeben, nun werden sie in einer Allgemeinv­erfügung bekannt gemacht.

„Wir kennen es, im Sparmodus zu arbeiten.“Frank Rostek, Cdu-bürgermeis­ter in Bleicherod­e

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