Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Offene Fragen bei Umbau-plänen
Wohnhof in Nordhausen-nord ist eines der Projekte zur Internationalen Bauausstellung 2023
Ein Stadtteil mausert sich. In Nord hat die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) einiges vor. Vor allem der Ossietzkyhof rückt in den Blickpunkt. Drei Ddr-plattenbauten umrahmen ihn. Eines dieser Gebäude ist das frühere Schwesternwohnheim. Der bis 2023 geplante Umbau ist zugleich ein Projekt zur Internationalen Bauausstellung (Iba). Der Nordhäuser Wohnhof ist eines von 30 Vorhaben, mit denen sich Thüringen an der IBA beteiligt.
Die SWG will zeigen, wie man einen typischen Ddr-wohnblock und sein Umfeld moderner gestalten kann.
Das Ossietzky-quartier bietet sich als Musterhof an. Gerade in Nordhausen-nord leben viele ältere Menschen. Dementsprechend verändert sich das Wohnviertel sozial und demografisch. Die SWG will darauf mit ihren Umbauplänen reagieren. Nicht nur die Wohnhäuser verändern sich baulich, sondern auch die Außenanlagen. Dabei soll die Stadt an der Carl-von-ossietzkystraße einen Teil ihrer öffentlichen Verkehrsfläche verlieren. Für diese Einziehungsabsicht existiert bereits eine Beschlussvorlage für den Nordhäuser Stadtrat. Seit Februar dreht sie ihre Runden durch die vorberatenden Ausschüsse. An der Stadtrats-hürde ist sie gestrauchelt.
Es gebe zu viele offene Fragen, begründet Michael Mohr, Fraktionschef der Linken. „Für uns ist diese
Vorlage noch nicht beschlussreif.“Andreas Wieninger, der für die SPD im Stadtrat sitzt, sieht das ähnlich. Er wünscht sich mehr Bürgerbeteiligung. Denn er sehe „wesentliche Änderungen“auf die Anwohner zukommen. Aus seiner Sicht seien auch die Parkplätze ein wichtiges Thema. Außerdem müsste man seiner Meinung nach in die künftige Gestaltung des Areals auch das leer stehende Seniorenheim einbeziehen. Den großen Informationsbedarf stellt Bürgermeisterin Jutta Krauth (SPD) nicht in Abrede. Doch den Beschluss, zwei Teilflächen eines Flurstückes in ihrer Eigenschaft als öffentliche Straße einzuziehen, hätte sie schon jetzt ganz gern gehabt. Es gehe hier nicht um eine weiterführende Planung.
Andreas Wieninger ist froh, dass die Vorlage noch einmal auf Ausschuss-ebene besprochen wird. Denn der Beschluss habe durchaus größere Auswirkungen.