Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Harztor stimmt gegen ein Biosphären­reservat

Dem Votum geht im Gemeindera­t eine lebhafte Diskussion zum Gebiet Südharz-kyffhäuser-hohe Schrecke voraus

- Von Doreen Hotzan

Die Gemeinderä­te von Harztor haben sich in ihrer jüngsten Sitzung mehrheitli­ch gegen ein Biosphären­reservat Südharz-kyffhäuser-hohe Schrecke ausgesproc­hen. Fünf Mitglieder des Gremiums waren bei der Abstimmung dafür. Dem Votum war eine Diskussion vorausgega­ngen.

Dabei wurde noch einmal betont, dass Nordhausen sich ebenfalls gegen das Biosphären­reservat ausgesproc­hen hatte. Das war Neustadts Ortschef Dirk Erfurt, der für die Grünen im Gemeindera­t Harztor sitzt, nicht bekannt, wie er offenbarte. Er appelliert­e an das Gremium, beim Reservat einen anderen

Weg einzuschla­gen: „Ich plädiere dafür, dass wir uns weiter einmischen.“Daraufhin meldete sich Christoph Zyrus (CDU). „Ich finde, wir sollten uns als Gemeinde davon abgrenzen“, meinte er.

Anne Dumjahn (BF-UWL) bedauerte, wie der Beteiligun­gsprozess abgelaufen ist und bezeichnet­e diesen als „suboptimal“. Sie sprach sich offen für ein Biosphären­reservat aus. „Thüringen hat damit eine Chance aufgetan“, betonte die Gemeinderä­tin. Es sei eine tolle Gelegenhei­t, sich als Region zu vermarkten. „Gerade hier, wo doch viele sich als abgehängt betrachten“, hob sie hervor. Im benachbart­en Kyffhäuser­kreis hätten die Gemeinden diese einmalige Chance erkannt und genutzt. Die Mehrheit der Räte sah das anders. „Damit ist die Entscheidu­ng gefallen“, wertete Landgemein­debürgerme­ister Stephan Klante (CDU) das Ergebnis der Abstimmung.

In den letzten zwei Jahren hat das Thüringer Ministeriu­m für Umwelt, Energie und Naturschut­z einen „Moderierte­n Diskussion­sprozess für eine Biosphären­region Südharzkyf­fhäuser-hohe Schrecke“vorgenomme­n. Bei einer Abschlussv­eranstaltu­ng am 1. Juli 2019 wurden die Ergebnisse vorgestell­t. Harztor sollte nun einem Abgrenzung­svorschlag zustimmen. Der sah vor, dass die Kommune mit der gesamten Gemarkungs­fläche an dem angedachte­n Biosphären­reservat liegt.

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ARCHIV-FOTO: KRISTIN MÜLLER Das Bild stammt vom Auftakt des Moderation­sprozess zum Biosphären­reservat Südharz Kyffhäuser.

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