Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Trauerfeiern in Zeiten von Corona Aus der Seniorenredaktion
Abschied nehmen unter Beachtung der Vorgaben des Infektionsschutzes
In der Seniorengeneration hat jeder schon die Erfahrung machen müssen, sich von lieben Menschen zu verabschieden, mit denen man als Freunde, Kollegen, Weggefährten oder gar als Familienangehörige gemeinsame Jahre verbracht hat. Das ist sehr schmerzlich, da kann auch eine würdige Trauerfeier den Hinterbliebenen nur bedingt Trost spenden. Dennoch sind die gesprochenen Worte, musikalischen Beiträge, Blumen und Kränze sowie die Anwesenheit der gesamten Trauergemeinde für die direkt betroffenen Angehörigen des Verstorbenen eine wesentliche Hilfe für den anschlienen,
neuen Lebensabschnitt, der nun ohne den geliebten Menschen gegangen werden muss.
Der Händedruck, die Umarmung am Grabe gehören in unserer Gesellschaft
zu den Normen unseres Lebens ebenso wie der häufig geübte Brauch, nach der Trauerfeier gemeinsam bei einem Kaffeetrinken oder Essen an den Heimgegangewie man bei christlichen Feiern sagt, zu denken, über ihn zu sprechen und ihn so im Leben der Gemeinschaft zu erhalten.
Diese Dinge als Ausdruck der Trauer konnten in den vergangenen Monaten der Corona-erkrankungen nur eingeschränkt gepflegt werden. In der gegenwärtigen Zeit der langsamen Normalisierung des Alltagslebens, vor allem bei uns in Thüringen mit dem niedrigen Krankenstand, sollten wir davon ausgehen können, dass wieder Trauerfeiern für die Angehörigen möglich sind, natürlich bei Beachtung der Grundregeln in einer Infektionszeit.
Und wie verhält man sich, wenn der Verstorbene durch seine Profession und sein ehrenamtliches Engaßenden gement ein bekannter und geschätzter Mitmensch war? Dann könnten zu dessen Trauerfeier ein paar mehr Leute ihr Mitgefühl zum Ausdruck bringen wollen. Sollte man diese aussperren, nicht teilnehmen lassen? Das würde wohl allen üblichen Regeln des Anstandes und der Ethik widersprechen. Also sind in einem solchen Falle die notwendigen organisatorischen Vorkehrungen zu treffen, um den Schutz der Trauergäste und die Würdigung des Verstorbenen optimal zu vereinen.
In diesem Sinne wird es auch gegenwärtig in unserer Region Trauerfeiern geben, wo die letzte Entscheidung über eine Teilnahme der Angehörige oder Freund allein treffen muss.